Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Ingrid Hartliebs monumentale Skulpturen
Skulpturen-Garten in Jena an drei Orten – Über Arbeiten im Frommannschen Garten, Botanischen Garten und Kunstverein
etwas eigenständig Neuem zusammen, glättet oder ritzt die Oberflächen, lässt bestimmte Bereiche weiter hervortreten, nimmt an anderer Stelle mehr Material weg , betont Maserung und Schnittrichtung. So entstehen wundervolle lebendige Oberflächen, Form gewordene Reflexionen über die Welt, Chiffren menschlicher Existenz, wie die Künstlerin erklärt. Und so wirken ihre Arbeiten trotz ihrer beeindruckenden Größe zugleich sehr zart, weich und empfindsam – Anfassen ist übrigens ausdrücklich erlaubt.
Neben weiteren Skulpturen aus Gusseisen im Frommannschen Garten werden in den Räumen des Jenaer Kunstvereins Kleinskulpturen und Zeichnungen der Künstlerin gezeigt. Die stehen in einer engen Wechselbeziehung zu ihren Skulpturen, dienen der Ideenfindung, sind erste Entwürfe und zugleich eigenständige Kunstwerke, die aufeinander reagieren. Ganz intuitiv bringt Hartlieb diese zu einem Thema zu Papier, entwickelt sie mitunter als Skulptur weiter.
Arbeitsaufenthalte und Ausstellungen weltweit
Ingrid Hartlieb (Jahrgang 1944) stammt aus Reichenberg (heute Tschechische Republik) und lebt und arbeitet in Stuttgart. Sie absolvierte ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (1972-1977). Zwischen 1985 und 1989 lehrte sie an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim. Arbeitsaufenthalte führten sie in die USA, wo sie in St. Louis, Miami, Chicago und New York ausstellen konnte. Arbeiten von Hartlieb werden dauerhaft im öffentlichen Raum gezeigt, unter anderem in Eislingen oder Herrenberg. Ihre Vielseitigkeit stellt die Künstlerin zudem seit 2002 als Bühnenbildnerin am TigerpalastVarieté Theater in Frankfurt/Main unter Beweis. Außerdem fertigte sie auch Zeichnungen für diverse Buchprojekte an.