Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Eine Filmpremie­re nach  Jahren

Museum für Stadtgesch­ichte präsentier­te bewegte Bilder von der -Jahr-Feier in Neustadt im September 

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gekümmert, erinnert Günter Helmrich. Aus dem damaligen Organisato­renteam nannte Yvonne Jackel vom Stadtmuseu­m neben Günter Helmrich auch Hans Krämer, Klaus Schuknecht und Brunhilde Knapp. Günter Helmrich hatte schließlic­h auch die Texte zur Neustädter Stadtgesch­ichte und speziell für den Dokumentar­film verfasst.

„Die Tonaufnahm­en mit Lola Günnel hatten wir damals bei uns zu Hause auf dem Sofa gemacht“, erinnert sich Helmrich noch genau. „Und die OriginalKa­ssette habe ich noch“, so der Organisato­r und langjährig­e Stadtarchi­var.

Aufwendig sei es zum einen schon gewesen, die 16-mm-Filmaufnah­men aus den 1980er-Jahren zu digitalisi­eren, schwierig aber vor allem, die laufenden Bilder mit den gesprochen­en Worten von Lola Günnel und den Tonaufnahm­en vom Umzug in Einklang zu bringen, beschreibt Günter Helmrich. Aber es ist schließlic­h gut gelungen und die Gäste im Säulensaal konnten eine kleine Zeitreise erleben. „Man hat viele bekannte Gesichter wieder gesehen“, freute sich beispielsw­eise Eberhard Weiser. Er selbst war damals einer der Verantwort­lichen der Stadt Neustadt für dieses Fest und im Film mehrmals zu sehen. „Sehr viele Leute haben sich damals viel Arbeit für dieses Fest gemacht“, erinnert sich Weiser ganz genau. Darunter Neustädter Betriebe, Vereine, Schulen und Privatleut­e. Die Aufnahmen von damals hätten aber auch sehr deutlich gezeigt, wie sich das Stadtbild in diesen 30 Jahren verändert hat. „Die Stadt hat einen Riesen-Schritt nach vorn gemacht“, so Eberhard Weiser. Markante Gebäude wie Rathaus, Stadtkirch­e oder Lutherhaus waren auf Film und Fotos zu sehen – und sahen damals alles andere als gut erhalten aus. Dem Film vorangeste­llt wurden zahlreiche Fotos vom Stadtjubil­äum, die dem Museum aus verschiede­nen Quellen zur Verfügung gestellt wurden. Darunter Fotos von den Vorbereitu­ngen des Umzugs sowie von zahlreiche­n Umzugswage­n und Gruppenfot­os von Beteiligte­n an einzelnen der 87 Bilder.

Es gab auch Fotos von der Kostümausg­abe in einer Neustädter Turnhalle, vom Frisieren der Akteure in historisch­en Kostümen. Die nachgebaut­e Stadtmauer war zu sehen, die Bühne auf dem Markt – damals auf der Ostseite, die Einweihung der historisch­en Fleischbän­ke, Sportwettk­ämpfe der Kinder auf dem Marktplatz und waghalsige Hochseilar­tistik-Nummern der Geschwiste­r Weisheit auf dem Neustädter Sportplatz.

Und immer wieder kommentier­ten die Gäste der Filmpremie­re, wenn sie jemanden ganz deutlich erkannten. Zum Beispiel damalige Neustädter Betriebsle­iter oder Akteure der freiwillig­en Feuerwehr, die 1987 ihr 125-jähriges Bestehen feierte.

Im historisch­en Teil des Umzugs spielten die Herren von Lobdeburg-Arnshaugk eine Rolle, die die Stadt gründeten, sowie der Amtmann von Arnshaugk, ebenso Martin Luther und der Neustädter Nachtwächt­er, der Bauernkrie­g, die Gerber, Schuhmache­r, Bierbrauer, Bäcker und Fleischer in der Stadt. Eine Postkutsch­e war dabei, eine Buchdrucke­rei, Soldaten, Hufschmied­e und die ersten Turner. Der Erste und Zweite Weltkrieg wurden thematisie­rt, die Bodenrefor­m, die Suche nach Neulehrern, die Gründung der DDR, die Sportbeweg­ung, das Gesundheit­swesen und zahlreiche Neustädter Großbetrie­be waren vertreten. Natürlich auch der Duhlendorf­er Karneval. Prominente damalige Närrinnen und Narren in der Funkengard­e, der Prinzengar­de und dem Elferrat waren deutlich zu erkennen. „Wir suchen jetzt nach einer räumlichen Möglichkei­t, den Film vielleicht zum Brunnenfes­t noch einmal zu zeigen“, kündigte Museumslei­terin Yvonne Jackel an.

Insgesamt hatte das Museum für Stadtgesch­ichte am Sonntag rund 100 Besucher, die teils den Film sahen, Museum und historisch­e Druckerei erkundeten sowie die Lesung mit Autor Ulf Annel über Thüringer Museen, die man gesehen haben muss, erlebten. heute recht herzlich und wünschen alles Gute in

Walpurga Schütze zum 75., in Reiner Friedemann zum 77. und Bernd Straub zum 58., in Anny Schober zum 90. Geburtstag.

Viele Neustädter Akteure von 1987 wieder erkannt

 ??  ?? Der Säulensaal des Museums für Stadtgesch­ichte wurde am Sonntag zum Dokumentar­filmkino. Die Gäste sparten am Ende nicht mit Applaus.
Der Säulensaal des Museums für Stadtgesch­ichte wurde am Sonntag zum Dokumentar­filmkino. Die Gäste sparten am Ende nicht mit Applaus.
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