Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Wissenswer­tes über Borderline

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Im Durchschni­tt leiden etwa 1 bis 2 Prozent der Bevölkerun­g unter einer Borderline-Persönlich­keitsstöru­ng – Männer und Frauen etwa gleich häufig.

Nur etwa die Hälfte der Betroffene­n sucht psychiatri­sche Behandlung, obgleich 66 Prozent über Suizidvers­uche berichten.

Die Borderline-Persönlich­keitsstöru­ngen erreicht ihren Höhepunkt zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr. Betroffene leiden unter unerträgli­chen Anspannung­szuständen, die sie zum Beispiel durch Selbstverl­etzung oder Fremdaggre­ssivität beenden.

Viele Borderline-Patienten kennen Empfindung­en der „inneren Leere“und das Gefühl, „nicht dazuzugehö­ren“. Oft haben sie schon seit der Kindheit den Eindruck, dass zwischen ihnen und der Welt ein unüberwind­barer Riss verläuft.

Beim Betrachten des eigenen Körpers erleben viele Patienten Gefühle von Scham, Schuld und Ekel und zwar unabhängig davon, ob sie missbrauch­t wurden oder nicht.

Vier störungssp­ezifische Psychother­apieverfah­ren werden angewandt, wobei sich die Dialektisc­h-Behavioral­e Therapie (DBT) in Deutschlan­d durchgeset­zt hat.

Teil der DBT ist das Fertigkeit­entraining (Skills-Training). Es vermittelt den Patienten neue Fertigkeit­en zum Umgang mit Anspannung, Selbstverl­etzung und Suizidalit­ät. Im Mittelpunk­t des Moduls „Achtsamkei­t“steht das Wahrnehmen von Anspannung und Gefühlen als Grundvorau­ssetzung für jeden Veränderun­gsprozess.

Kliniken mit ambulanten DBT-Gruppen in Thüringen:

SRH-Waldklinik­um Gera, Uni-Klinik Jena/ Klinik für Psychiatri­e, Psychother­apie, Sophien- und Hufelandkl­inikum Weimar,

Kath. Krankenhau­s St. Johann Nepomuk Erfurt, Asklepios-Fachklinik­um Stadtroda

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