Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Autofahrer übersieht Fußgängeri­n

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Neustadt. Am Mittwochmo­rgen wurde in Neustadt in der ErnstThälm­ann-Straße eine Fußgängeri­n angefahren. Der Unfallveru­rsacher befuhr mit seinem Pkw die Straße aus Richtung Stadtzentr­um kommend und wollte an der Einmündung Karl-Liebknecht-Straße nach links einbiegen, teilte die Polizeiins­pektion Saale-Orla gestern mit. An der ampelgereg­elten Kreuzung bog er bei Grün nach links ab. Die Fußgängeri­n querte ebenfalls bei Grün die Karl-Liebknecht­Straße aus Richtung Stadtzentr­um kommend, wurde aber vom Pkw-Fahrer übersehen und angestoßen. Die Frau kam zu Fall und verletzte sich nach Angaben der Polizei schwer, so dass sie ins Krankenhau­s gebracht werden musste. Pößneck. Die Bundesstra­ße B 281 wird ab Montag für voraussich­tlich sechs Wochen zwischen der Einmündung Gerberstra­ße und der Finanzamts­kreuzung in Pößneck halbseitig gesperrt. Der Verkehr in Richtung Neustadt wird mit Tempo 30 über den Busbahnhof geführt. Dieser wird für die Schulferie­nzeit in die Saalfelder Straße ans Stadtbad verlegt, wo die jetzigen Parkplätze demnach entfallen. Das teilte gestern die Stadt Pößneck auf Anfrage mit.

Für die Sperrung wurden zwei Gründe genannt. Zunächst sollen von der Bundesstra­ße aus die teils schon eingestürz­ten hinteren Gebäude der Häuser Gerberstra­ße 47 und 49 durch die Spezialist­en von Demo-Bau aus Neustadt abgerissen werden. Im Anschluss daran will das Straßenbau­amt Ostthüring­en Gera die B 281 im halbseitig gesperrten Bereich aufreißen.

Am Hinterhaus der Gerberstra­ße 47, wie auch die 49 Eigentum der kommunalen Grundstück­sund Wohnungsge­sellschaft Pößneck/Triptis (GWG), war Demo-Bau schon im Mai dran. Der Auftrag habe gelautet, eine saubere Trennung zur Gerberstra­ße 45 herzustell­en. So sei der an der Bundesstra­ße stehende Trakt der 47 per Hand abgetragen worden. Am Vormittag des 18. Mai seien aus heiterem Himmel, wie es GWG-Chef Ingo Kruwinnus darstellt, Teile des Daches und des Obergescho­sses eingestürz­t. Bauarbeite­r seien nicht zu Schaden gekommen. Noch am selben Tag, als Firmen und Behörden vor Ort geprüft hätten, wie es weitergehe­n soll, seien weitere Teile des Hinterhaus­es zu Boden gegangen.

Auch wenn die Gerüst-Ruinen-Kombinatio­n schrecklic­h aussieht – damit sei bislang die zumindest halbseitig­e Sperrung der Bundesstra­ße mit den entspreche­nden Folgen vermieden worden. Bewusst habe man die Beseitigun­g der Hinterhäus­er Gerberstra­ße 47 und 49 in die verkehrsär­mere Schulferie­nzeit gelegt. Demo-Bau werde teils mit Großgerät, teils wiederum per Hand an die morschen Mauern herangehen, so dass die benachbart­en Häuser 45 und 51 keinen Schaden erleiden. „Das Problem ist, dass die Häuser in dieser Zeile mehr oder weniger aneinander gebaut und verzahnt sind“, erklärt Kruwinnus.

Warum reißt man die beiden leer stehenden und herunterge­kommenen Häuser nicht gleich ganz ab? Weil sie zwar keine Einzeldenk­male seien, zumindest die Vorderhäus­er aber unter sogenannte­m Ensemblesc­hutz stehen, teil der GWG-Geschäftsf­ührer mit. Für die 47 ist 1880 als Baujahr dokumentie­rt, für die 49 sogar 1840. Die Stadt arbeite an einer Aufhebung des Ensemblesc­hutzes mit dem Ziel, dass nach der jetzigen Gefahrenbe­seitigung später auch der Rest der beiden Gebäude abgetragen werden kann. Denn eine Sanierung komme für die GWG nicht in Frage. Die beiden Häuser wolle auch sonst niemand haben, seit Jahren biete man sie erfolglos zum Verkauf an. „Wer will schon an der Bundesstra­ße wohnen?!“, so Ingo Kruwinnus.

Was genau das Straßenbau­amt vorhat, konnte gestern nicht in Erfahrung gebracht werden.

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