Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Vom Trainingslauf zum Quotenschlager
Am morgigen Samstag starten in den frühen Morgenstunden auf dem Rennsteig Teams in Deutschlands größtes Staffelrennen
ins Ziel gelaufen und habe fürs Team gekämpft. Läufer sind auch manchmal unvernünftig“. Gleichermaßen betont sie: „es geht nicht primär darum, die schnellste Zeit zu rennen, sondern vor allem darum, gemeinsam Spaß zu haben.“
Bereits zum 19. Mal in Folge findet das Laufevent auf dem berühmten Weitwanderweg statt, bei dem Männer-, Frauen- oder gemischte Teams mit jeweils zehn Läufern auf festgelegten Etappen und Wechselstellen über insgesamt 170 Kilometer von Blankenstein nach Hörschel starten.
Olaf Kleinsteuber, Erfinder des Rennens, erinnert sich noch gut an die Anfänge: „Zunächst hatten wir das als vereinsinternen Trainingslauf probiert, ich fand einfach die Idee super, die Strecke gestaffelt als Team gemeinsam zu bewältigen. Das Ganze hat dann so viel Spaß gemacht, dass wir es anderen nicht vorenthalten wollten. Und so veranstalteten wir ein Jahr später den ersten Rennsteig-Staffellauf mit zwölf Staffeln.“
Mit der wachsenden Nachfrage und Beliebtheit des Formates, erhöhte sich auch Stück für Stück die Anzahl der teilnehmenden Staffeln. „Mittlerweile sind wir bei 235 Staffeln. Wir mussten sogar ein Limit setzen. Die Startplätze sind immer wieder heiß begehrt und bereits nach wenigen Minuten ausgebucht,“sagt Kleinsteuber.
Insgesamt nehmen in diesem Jahr 149 Männer-, 14 Frauenund 72 Mixed-Staffeln teil.
Spannend wird es vor allem im Kampf um die Podestplätze. Zum Kreis der Favoriten gehören sowohl alle Vorjahressieger, als auch laufstark besetzte Teams wie die Männermannschaften „Günters Männer“und „X-Runners 1“oder das Frauenteam „LTV Erfurt Frauen Montagsgruppe“. Sollten sich die Wetteraussichten bewahrheiten, erwartet die Athleten sowie das Publikum ein hochsommerlicher Tag mit heißen Temperaturen sogar in den Höhen des Mittelgebirges. Doch eine Garantie für perfektes Läuferwetter gibt es nie, weiß Birgit Münch: „In den letzten Jahren hatten wir immer wieder auch den Fall, dass sich gerade die Läufer auf den mittleren Etappen um Oberhof durch Hakelschauer kämpfen mussten und der Schlussläufer bei schönstem Sonnenschein durchs Ziel gelaufen ist. Das sind ja gerade die Geschichten, die der Rennsteig-Staffellauf schreibt.“
Auch gibt es immer wieder Anekdoten von Läufern, die sich verlaufen oder auf besonders steilen Streckenabschnitten für die jeweilige Radbegleitung zu schnell gelaufen sind. „Das ist auch einzigartig am Rennsteig-Staffellauf, dass nicht nur 235 Teams laufend unterwegs sind, sondern auch 235 Radfahrer in Begleitung, die auf den Weg achten und Getränke reichen,“erzählt Olaf Kleinsteuber.
Als Organisatorin ihrer Mixed-Staffel erklärt Münch: „Der logistische Aufwand ist die größte Herausforderung. Es muss ja jeder Läufer zur jeweiligen Wechselstation gebracht und mit frischen Sachen an der nächsten wieder abgeholt werden.“Am Ende strebt sie mit ihren Staffelkollegen an, in Hörschel auf den letzten 100 Metern gemeinsam ins Ziel einzulaufen.
Ab 20.00 Uhr erfolgt dort auch die Siegerehrung sowie ein feierliches Zusammenkommen aller Läufer. „Früher wurde sogar extra ein Schwein geschlachtet“, erinnert sich Gründervater Olaf Kleinsteuber lachend.
Geschichten, die nur der Rennsteig schreibt