Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Ausgleich für Erpressung
Zum Beitrag „Klinik-Kauf in Gera ein Fehler“(OTZ, 16.6.2017) diese Zuschrift.
Dieses Asylheim (ehemaliges Wismutkrankenhaus) soll in Gera geschlossen werden, dies ist alles gut und schön. Aber nachdem in diesem Gebäudekomplex alles heruntergewirtschaftet wurde, denn unser Gera hatte damals völlig andere Pläne. Jetzt soll dieser Kauf sogar ein Fehler gewesen sein, was ist das doch für eine Dreistigkeit.
Da kann man nur sagen „Dankeschön, Herr Minister Lauinger“. Wurde nicht unsere prekäre Lage unserer Finanzen in Gera bewusst vom Land Thüringen ausgenutzt und so leicht kleine Erpressungsversuche an unserer Stadt Gera begangen?
Herr Lauinger, Sie wissen genau, dass unser Gera dieses Gebäude nicht mehr zurückkaufen kann und da hätte ich auch einen Vorschlag: Wie wäre es denn mit einer unkomplizierten Schenkung des Gebäudes an Gera, damit Gera eigenständig entscheiden kann, dass es wieder zu medizinischen Zwecken genutzt werden kann.
Bei sprudelnden Steuereinnahmen des Landes wäre es dann sehr nett, wenn das Land Thüringen ordentlich in dieses Gebäude investieren könnte, damit endlich eine Rheuma-Kurklinik mit Versorgung entstehen kann, damit Arbeitsplätze entstehen. Vor allem sollte dann dieses Land Thüringen endlich dafür sorgen, dass in Gera ein bis drei Rheuma-Ärzte mit guter internistischer Ausbildung gefunden werden. Dies wäre eine gute Geste für Gera und ein Ausgleich für diese Erpressung.
Evelyn Perthes, Gera reden, sollten sie auch an die Geschichte der Kirche erinnern.
Mit dem Schlachtruf „Gott will es“schickte Papst Urban 1095 die Ritter auf den Kreuzzug, um im Heiligen Land die „Ungläubigen“zu töten. Thomas Müntzer und die Bauern, die sich gegen die Unterdrückung durch Adel und Kirche zur Wehr setzten, wurden niedergemetzelt, gefoltert und ermordet. Auf Befehl der Kirche wurden bis ins 18. Jahrhundert die Hexen verbrannt.
Unter dem Kreuz wurden die Völker Amerikas, beginnend 1519 mit den Azteken, nacheinander ausgerottet und ihr Gold nach Europa gebracht. Die Afrikaner wurden als Sklaven nach Amerika deportiert.
Die katholische Zentrumspartei unter Prälat Ludwig Kaas unterstützte die Kanzlerschaft Hitlers und stimmte 1933 dem Ermächtigungsgesetz zu, als die Kommunisten bereits in den Konzentrationslagern saßen.
Der Vatikan war der erste Staat, der mit Hitler einen Staatsvertrag abschloss, und er half vielen Nazis nach 1945, nach Südamerika zu entkommen. Beide Kirchen begrüßten den deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Die Kirche sollte zunächst ihre eigene dunkle Vergangenheit aufarbeiten, bevor sie der Linken vorwirft, die SED habe Verbrechen an Hunderttausenden Christen begangen.
Matthias Koch, Jena