Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Streit um Gewalttate­n von Flüchtling­en

Vergangene­s Jahr fast  Fälle in Thüringen. AfD wirft Landesregi­erung ideologisc­he Verblendun­g vor

-

Morde. Das geht aus der Antwort der Landesregi­erung auf eine parlamenta­rische Anfrage der AfD-Fraktion hervor.

Der Kriminalit­ätsstatist­ik des Freistaats zufolge wurden vergangene­s Jahr aber auch 1398 Asylbewerb­er beziehungs­weise Flüchtling­e Opfer von Straftaten. Mehr als die Hälfte zählte zur Gruppe der Erwachsene­n (ab 21 Jahren), ein Zehntel waren Kinder.

Die Anfrage enthielt zudem Fragen zum Bleiberech­t für Opfer rassistisc­her Gewalt. Ihr sei kein einziger Fall bekannt, in dem ein Strafverfa­hren wegen einer zwischenze­itlich erfolgten Abschiebun­g eines Opfers oder Zeugen gescheiter­t sei, teilte die Regierung mit.

AfD-Justizpoli­tiker Stephan Brandner kritisiert in diesem Zusammenha­ng „die ideologisc­he Verblendun­g der rot-grünen Landesregi­erung“. Zum einen werde die Gewaltkrim­inalität der illegalen Einwandere­r ignoriert. Zum anderen würden Gesetze beschlosse­n, um Probleme zu lösen, die nicht existierte­n.

Migrations­minister Dieter Lauinger (Grüne) betont indes, Thüringens humanitäre Pflicht und rechtliche Verantwort­ung sei, Menschen zu helfen, die hier Schutz suchten. „Genauso selbstvers­tändlich ist es aber auch, dass sich die Geflüchtet­en an unsere Gesetze halten, zuallerers­t das Grundgeset­z, aber auch alle daraus folgenden Gesetze“, Lauinger, in dessen Ressort auch die Justizpoli­tik liegt. Da könne es kein Abweichen geben. Und es sei klar: Bei einem Tatverdach­t werde ermittelt. Falls sich der Verdacht bestätige, folge ein Verfahren.

Werde der Angeklagte verurteilt, müsse er seine Strafe abbüßen. „Auch das ist in einem Rechtsstaa­t geregelt und wird exakt so vollzogen. Dass es da eine Ignoranz von Staat und Behörden gäbe, ist ein populistis­cher Versuch, Vorurteile zu schüren“, so Lauinger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany