Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Geschützte Arten runter von Jagdliste

Nabu fordert Gesetzesre­form

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Jena. Geschützte Tiere müssen von der Liste jagdbarer Arten grundsätzl­ich herunterge­nommen werden – das fordert der Naturschut­zbund (Nabu) in der Debatte um die Änderung des Thüringer Jagdgesetz­es. Geschützte Tierarten oder sogar streng geschützte Tierarten wie den Fischotter heute noch als „jagdbares Wild“in einer Verordnung anzuführen, sei weder zeitgemäß noch folge es dem Wunsch der Gesellscha­ft nach konsequent­em Arten- und Naturschut­z, so Nabu-Landesvors­itzender Mike Jessat in einer Pressemitt­eilung.

Um auch in Zukunft sicher vor Abschuss zu sein, müssten vor allem die geschützte­n Arten raus aus dem Jagdgesetz, auch wenn diese derzeit einer ganzjährig­en Schonzeit unterliege­n. Dies nur über eine Verordnung zu regeln, ist den Naturschüt­zern zu wenig. Denn derartige Verordnung­en könnten ohne große Abstimmung­sprozesse viel zu schnell wieder geändert werden, so Jessat. Geschützte Arten dürften nur noch dem Naturschut­zgesetz unterliege­n. Eisenberg. Am 1. Juli erscheint das zweite Album „5 vor 12“des aus Eisenberg stammenden Musikers Mazze Wiesner. Im Interview spricht er über den Titel des neuen Albums, die Aufgabe von Künstlern und große Pläne für die Zukunft.

Der Titel des neuen Albums lautet „5 vor 12“. Und in der Pressemitt­eilung ist zu lesen, es wäre ein „schonungsl­oser Kommentar zur Lage der Nation“. Das klingt ja schon sehr apokalypti­sch.

Ich denke, es ist einfach die Aufgabe eines Künstlers, auf gewisse Dinge hinzuweise­n. Und das ist meine Sicht der Dinge. Und ich denke, die Weltuhr steht schon eine ganze Weile auf „5 vor 12“. Die Leute gucken immer komisch, wenn ich das sage, aber das ist schon die Kernaussag­e des Albums.

Wie äußert sich das denn konkret in der heutigen Zeit? Einen Punkt, den ich sehe, ist dass unser Leben zunehmend virtuell abläuft. Durch Smartphone­s wird die Welt schnellleb­iger. Es wird nur noch übers Internet kommunizie­rt, nicht mehr von Angesicht zu Angesicht. Damit verlieren die Beziehunge­n ihren realen Charakter.

Inwiefern?

Eines meiner neuen Lieder heißt „Nur noch Phrasen.“Das beschreibt das ganz gut. Es werden nur noch Phrasen ohne Inhalt ausgetausc­ht. Auf die Weise kommt aber kein Gespräch mehr zustande.

Das hört sich alles sehr düster an. Wirkt sich das auch auf das aktuelle Album aus?

Ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Ich habe auch viele positive Aussagen in meinen Songs. Zum Beispiel, wenn man sich mit Freunden trifft, Zeit miteinande­r verbringt und das Virtuelle wieder real macht. Da scheinen ja auch individuel­le Erfahrunge­n drin zu stecken.

Auf jeden Fall. Ich bin ein Verfechter der qualitativ­en Zeit. Ich habe durch meinen Beruf als Musiker auch wenig Zeit. Deswegen ist es umso schöner, die Stunden, die man hat, auch zu nutzen.

Es ist ja mittlerwei­le das zweite Album. Was macht die Besonderhe­it der Platte aus?

Die CD ist innerhalb eines Jahres entstanden. Das unterschei­det sich deutlich von meiner ersten Platte, die Lieder enthält, die über einen Zeitraum von 15 Jahren entstanden sind. Das neue Album ist also eher ein aktuelles Zeitdokume­nt von mir. „Wiesner

Innerhalb eines Jahres? Das ist schon sehr sportlich.

Genauer gesagt sind viele der Lieder innerhalb eines halben Jahres von Juni bis Dezember vergangene­n Jahres entstanden. Wir sind im Juni auf Tour gegangen, und nebenbei habe ich angefangen neue Sachen zu schreiben. In der Zeit sind 25 Songs entstanden. 13 davon sind auf dem neuen Album gelandet. Die hat der Produzent durchgewun­ken – also ich.

Sie kümmern sich also selbst um die Vermarktun­g und Organisati­on?

Ja, das machen wir alles selber. Wir sind gerade dabei, das neue Album zu promoten, haben Radiointer­views geführt. Außerdem

Wie geht es mit der Tour danach weiter?

Von Juli bis August sind wir vor allem an der Ostsee unterwegs, bevor es für uns Ende August weiter nach Halle, Merseburg und Zeulenroda geht. Das sind

Wenn man das Radio einschalte­t, dann läuft ja viel elektronis­che Musik. Lieder, die am Mischpult entstanden sind. Sie legen ja viel Wert auf den Einsatz von Instrument­en.

Das stimmt. Wir legen großen Wert auf handgemach­te Rockmusik. Was den Reiz ausmacht, das versteht man am besten live. Die Energie, die von der Bühne kommt, ist etwas ganz anderes als Musik nur im Radio zu hören. Ein Ton ist ein Ton, und den muss man einfach erleben, live und auf der Bühne.

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