Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Solarworld sucht neuen Investor für Arnstadt
Gespanntes Warten am Thüringer Standort. Runder Tisch warnt vor einem Verlust von Kompetenzen
in Berlin Politiker, Gewerkschafter, Betriebsräte, Experten und Unternehmer der Solarbranche zu einem Runden Tisch getroffen, der die Zukunft des Wirtschaftszweiges thematisierte. „Die Vertreter der anwesenden Unternehmen haben dabei auch noch einmal klargemacht, dass bei einem Wegfall des letzten Flaggschiffes zugleich das Kippen der gesamten Branche in Deutschland nicht mehr zu verhindern wäre“, berichtete Gewerkschafter Breuer.
Mit einem möglichen endgültigen Aus für den Branchenprimus Solarworld würden gleichzeitig deutsche Kompetenzen im Maschinenbau verloren gehen, warnten Teilnehmer der Beratungen. Zu denen hatten der frühere Thüringer Wirtschaftsminister und heutige Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Matthias Machnig. sowie die beiden Wirtschaftsminister von Sachsen, Martin Dulig, und von Thüringen, Wolfgang Tiefensee (alle SPD), gemeinsam eingeladen.
Die Firma Solarworld betreibt in Deutschland unter anderem Fertigungsstätten in Freiberg in Sachsen und in Arnstadt. Das Unternehmen hatte Mitte Mai Insolvenz angemeldet. Davon betroffen sind 3000 Mitarbeiter, davon 800 in Arnstadt und 1200 in Freiberg. Am Thüringer Standort hatte Solarworld das Werk von Bosch Solar übernommen.
Thüringens Wirtschaftsminister kündigte ein baldiges Gespräch mit EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger an. Es gehe darum, auszuloten, welche Möglichkeiten einer Unterstützung aus Brüssel es für das angeschlagene Unternehmen gibt.