Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Gemischte Gefühle angesichts eines Fördermittelbescheids
Rettung des Schlosses Hummelshain ist in greifbare Nähe gerückt. Verein sucht Sponsor für eine Haftpflichtversicherung
sechs Jahre veranschlagt. Der Wertumfang liegt bei 1,53 Millionen Euro, finanziert je zur Hälfte vom Bund und vom Freistaat Thüringen. Dem Antrag vorangegangen war im Mai dieses Jahres als erste genommene Hürde die Einstufung des Hummelshainer Jagd- und Residenzschlosses durch eine Expertenkommission der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien als Bauwerk von nationaler Bedeutung (die OTZ berichtete).
Doch unter die große Freude mischen sich auch Bedenken seitens der Vorstandsmitglieder. Denn der fünfköpfige Vorstand haftet, wenn bei diesem Bauprojekt etwas schiefgeht. Und das auch mit seinem Privatvermögen und trotz ehrenamtlicher Tätigkeit. So ist es im Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) geregelt. Und bei einem großen Bauprojekt an einem historischen Gemäuer kann fraglos mancherlei schiefgehen, räumte Vereinschef Rainer Hohberg gestern ein: „Obwohl wir das Bauwerk wirklich gut kennen, weiß man nie, welche Überraschungen noch im Verborgenen lauern. Dann kann es gut möglich sein, dass die geplanten Kosten nicht ausreichen.“
Allerdings gibt sich Rainer Hohberg zuversichtlich. Der Verein habe schon viele knifflige Probleme gelöst und werde auch in diesem Fall nicht aufgeben. Immerhin gebe es Haftpflichtversicherungen und Vermögensschadenshaftpflichtversicherungen für Vereine, insbesondere für die haftenden Vorstandsmitglieder. Hohberg hat inzwischen Angebote eingeholt, die im Jahr zwischen 500 und 900 Euro liegen und allein aus den Mitgliedsbeiträgen nicht zu stemmen ist. Deshalb hofft der Förderverein erneut auf finanzielle Hilfe durch Spender und Sponsoren für diese Versicherung.
Im Förderverein Schloss Hummelshain, der 34 Mitglieder und einen fünfköpfigen Vorstand hat, war dieses Haftungsproblem schon im vergangenen Jahr Thema. Da ging es allerdings „nur“um 74 000 Euro Landesfördermittel, mit dem der Verein in den vergangenen Monaten zwei einsturzgefährdete Bereiche am Westflügel des Schlosses saniert hat.
Vorstand haftet mit Privatvermögen