Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Saale-Orla-Kreis verteidigt Schulhof-Verbot
Stadt widerspricht dem Landratsamt
Pößneck. Im Landratsamt des Saale-Orla-Kreises ist man „äußerst irritiert“über Meinungen Pößnecker Stadträte und des Bürgermeisters Michael Modde, die im OTZ-Bericht vom Samstag über die Schulplatz-Freigabe dokumentiert wurden. Speziell geht es um die Beschwerde, dass den Stadträten das Betreten des sanierten Gymnasiums-Schulhofes untersagt worden ist.
„Die rechtliche Bauabnahme des Pößnecker Schulhofes steht noch aus – sie erfolgt erst am 30. Juni“, teilte das Landratsamt gestern in einer Stellungnahme mit. „Der Schulhof gilt damit noch als Baustelle. Dass aufgrund der ausstehenden Abnahme ein Betreten der Baustelle vom Bauherr Landratsamt nicht gewünscht ist, leuchtet sicherlich jedem ein.“Eben nicht, wie die Reaktionen gezeigt haben.
Außerdem widerspricht der Saale-Orla-Kreis der Pößnecker Sicht der Dinge, wonach der Schulhof von der Stadt bezahlt worden sei. „Es gehört zur Ehrlichkeit dazu, dass die Stadt Pößneck für die Gestaltung des Schulhofes einen 100-ProzentZuschuss aus Städtebaufördermitteln des Freistaates Thüringen erhalten hat, den sie lediglich an den Landkreis weiterreichte – die erwähnten 750 000 Euro Zuschuss muss die Stadt Pößneck nicht zurückzahlen, eine Belastung der städtischen Kasse bleibt damit aus.“Man möge doch das gemeinsam Geschaffene nicht durch Spitzfindigkeiten schmälern, appelliert die Kreisverwaltung an die Pößnecker Kommunalpolitik.
Kreisverwaltung wollte gar nicht sanieren
„Weder der Stadtrat, noch ich haben ein Interesse daran, das Erreichte durch irgendwelche Spitzfindigkeiten zu schmälern“, entgegnete Michael Modde und stellte seinerseits klar: „Die Stadt hat sich von Anfang an für den Erhalt und die Sanierung des Gymnasiums eingesetzt. Aus diesem Grund hat sie nach Fördermöglichkeiten für die Sanierung gesucht und gemeinsam mit dem Landesverwaltungsamt ein zinsloses Darlehen bereitstellen können. Seitens der Stadt, im Übrigen größter Kreisumlagezahler im Landkreis, wird die Tilgung des Städtebauförderdarlehens also nicht unbeträchtlich mitfinanziert!“Die Schulhof-Sanierung sei auch sonst kein Schleizer Ruhmesblatt, denn dieses Projekt „wurde auf Initiative der Schulleitung gemeinsam mit der Stadt Pößneck vorangetrieben, da seitens des Landratsamtes lediglich eine Reparatur der Anlage beabsichtigt war.“(mko)