Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Vom großen Mut zum alten Haus
Juliane Schwager und Hardy Brömel haben das älteste Haus in Saalfeld saniert, die alte Nikolaikirche
sagt der als Rechtsanwalt arbeitende Brömel, „wir wollten ein Haus, dem man die tausend Jahre auch ansieht“.
Die alte Nikolaikirche ist bereits das zweite Denkmal, das Hardy Brömel in Saalfeld saniert. Auch das SchlossgärtnerHaus am Saalfelder Schlosspark hat er von der Wobag gekauft und vor dem Verfall gerettet. „Es juckt einem in den Fingern, wenn man so ein altes Haus vergammeln sieht“, sagt er. Die Städtebau-Politik in Saalfeld versteht er nicht immer. Oft werde dem Bauerbe nicht die Achtung zuteil, die es verdiene: „Wir können nicht sagen, wir seien die steinerne Chronik Thüringens - und irgendwann ist alles weggerissen.“
Fördermittel haben Juliane Schwager und Hardy Brömel für die Sanierung nicht bekommen. Zur Investitionssumme wollen sie nichts sagen, nur soviel: „Wir sind einfache Leute.“Die wichtigste Ressource sei nicht unbedingt Geld, sondern der Mut gewesen, sich die Sanierung des alten Hauses zuzutrauen. Das Paar, das zusammen mit ihren vier Kindern eine PatchworkFamilie bildet, hofft nun, die Vermietungserlöse der Wohnungen werde für sie eine gute Altersvorsorge darstellen. Die siebente Wohnung - ein 140Quadratmeter-Schmuckstück zu ebener Erde mit eigener Torzufahrt und Garten - wird im Mai fertig und ist noch zu haben.
Gleichgesinnten, die auch damit liebäugeln, ihre Energie in ein altes Haus zu stecken, rufen Hardy Brömel und Juliane Schwager zu: „Traut Euch, es ist keine Zauberei.“
Aber viel Arbeit.