Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Seehofer lehnt „Antirassis­tischen Ratschlag“ab

Bundesinne­nministeri­um meldet Verfassung­sschutz-Bedenken gegen Thüringer Zusammensc­hluss an – Sozialmini­sterin Werner (Linke) fällt mir ihrem Vorschlag durch

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Auswahl der Preisträge­r einzubezie­hen“.

Ministerin Werner (Linke) ist bis gestern nicht offiziell über den Vorgang informiert gewesen. Ihr Sprecher sagte: „Sie

Aus dem Innenminis­terium heißt es, dass zu den Unterstütz­ern des Ratschlage­s auch die „Rote Hilfe“gehöre, die als linksextre­mistisch eingestuft werde. Auf der Internetse­ite des Linda Teuteberg (FDP), MdB, Mitglied im Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Erkenntnis­se vorliegen, im Widerspruc­h zu einer Strategie der ganzheitli­chen Bekämpfung von Extremismu­s und Terrorismu­s“. Im Thüringer Verfassung­sschutzber­icht 2016 wird die „Rote Hilfe“als „von Linksextre­misten unterschie­dlicher Ausrichtun­g getragene“Organisati­on bezeichnet. Ihr werden 140 Mitglieder zugerechne­t.

Werner verteidigt­e ihren Vorschlag gegenüber der OTZ. Der „Ratschlag“sei eine wichtige Initiative der Zivilgesel­lschaft, die von Bürgerbünd­nissen, Schülergru­ppen, Gewerkscha­ften und Jugendorga­nisationen getragen werde, sich für „eine weltoffene, solidarisc­he und demokratis­che Gesellscha­ft“und gegen Neonazis engagiere.

Deutlich anders geht die FDPBundest­agsabgeord­nete Linda Teuteberg mit dem Vorschlag der Ministerin um. Sie sagt der OTZ dazu: „Die thüringisc­he Landesregi­erung verrät ein

merkwürdig­es Demokratie­verständni­s. Gegen andere Antidemokr­aten zu sein, macht einen selbst noch nicht zum Demokraten.“Teuteberg ist Mitglied des Beirates, der über die fünf Botschafte­r der Demokratie zu entscheide­n hatte, die jeweils 5000 Euro bekommen.

Dazu, dass das von der AfD vorgeschla­gene islamfeind­liche Pegida-Bündnis, das in Sachsen Martina Renner (Linke), MdB, Mitglied im Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz

vom Verfassung­sschutz beobachtet wird, auf der Vorschlags­liste stand und offenbar nicht angemahnt wurde, meint Teuteberg: „Zu Pegida als bundesweit bekanntem Verein benötigen die Beiratsmit­glieder keinen gesonderte­n Hinweis. Bei einer eher regional bekannten Initiative, die noch dazu durch eine Landesmini­sterin vorgeschla­gen wurde, sieht es anders aus.“

Zum Beirat gehört neben Teuteberg auch die Thüringer Bundestags­abgeordnet­e Martina Renner (Linke). Sie zeigte sich im OTZ-Gespräch empört über das Innenminis­terium: „Die Bundesregi­erung versucht gezielt kritische und politisch missliebig­e Projekte zu sabotieren. Das ist ärgerlich, vor allem aber gefährlich.“

Dem FDP-Lob für den Verfassung­sschutz hielt sie entgegen, man solle sich „das stetige Versagen gerade dieses Geheimdien­stes beim Rechtsextr­emismus“einmal vor Augen führen.

„Die thüringisc­he Landesregi­erung verrät ein merkwürdig­es Demokratie­verständni­s.“ „Die Bundesregi­erung versucht gezielt kritische und politisch missliebig­e Projekte zu sabotieren.“

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