Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Bayer darf Monsanto übernehmen
EU genehmigt Leverkusenern den Kauf des US-Saatgutkonzerns. Zusage der US-Behörden steht noch aus
weltweit haben noch nicht alle zugestimmt, darunter die USA.
Die Leverkusener wollen Monsanto für rund 62,5 Milliarden Dollar (51 Milliarden Euro) übernehmen. Entstehen soll der größte Saatgut- und Agrarchemieanbieter der Welt – als Sparte des Bayer-Konzerns neben der Pharmasparte und der Sparte für rezeptfreie Arzneimittel wie Aspirin.
Um die Bedenken der EU-Behörde auszuräumen, verkauft Bayer fast sein gesamtes Geschäft mit Saatgut nebst Forschung sowie ein wichtiges Pflanzenschutzmittel und drei wichtige Forschungsprogramme für breit einsetzbare Unkraut-Vernichtungsmittel. Abgeben will Bayer auch das Saatgutgeschäft für Obst und Gemüse.
Bayers Agrarchemiesparte setzte 2017 rund 9,6 Milliarden Euro um – das entsprach gut 27 Prozent des Gesamtumsatzes –, vor allem mit Pflanzenschutzmitteln. Monsanto kam auf Erlöse von umgerechnet 11,8 Milliarden Euro, überwiegend mit Saatgut. In den vergangenen Jahren haben sich die Amerikaner vor allem als Biotech-Konzern aufgestellt, der Saatgut auch gentechnisch verändert.
Kritiker der Übernahme wie Grünen-Politiker und Ökobauern fürchten, dass Bayer künftig eine zu große Marktmacht bekommt. Zudem ist das Image Monsantos weltweit nicht besonders gut. Vor allem Umweltschützer werfen dem Unternehmen rüde Geschäftspraktiken etwa in Asien vor. Monsanto stellt auch das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat her.