Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Triptiser Schulbau „Fass ohne Boden“
Landrat widerspricht Schwarzbuch-kritik
Triptis. Die Kostenexplosion auf der Schulsanierungsbaustelle in Triptis – OTZ berichtete – hat es in das aktuelle Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler (Bdst) geschafft, in welchem jährlich aktuelle Fälle der Verschwendung öffentlicher Gelder beschrieben werden. In dem am Dienstag veröffentlichten Dokument wird das Projekt des Saale-orla-kreises als „Fass ohne Boden“angeprangert.
Der Bdst kritisiert, „dass immer wieder auf Basis unzureichender Kostenschätzungen“investiert werde. „Durch mangelhaftes Projektmanagement und fehlendes Controlling entsteht dann zwangsläufig ein finanzielles Desaster.“Zum Fall in Triptis wird daran erinnert, dass „die Kommunikation zwischen Bauherrn, Planern und Beschlussgremien offensichtlich unzureichend“war. „In Krisensitzungen im Sommer 2017 musste der Kreistag erst umständlich konkrete Zahlen für die aktuellen Kostenprognosen anfordern, um überhaupt den weiteren Finanzbedarf klären zu können“, weiß der Bdst.
Im Schleizer Landratsamt kann man nicht verstehen, dass dieses Projekt ins Schwarzbuch aufgenommen wurde. „Von einer Verschwendung von Steuergeldern kann hier keine Rede sein, vielmehr von einer Investition in den Nachwuchs und somit in unsere Zukunft“, teilte Landrat Thomas Fügmann (CDU) auf Nachfrage mit.
Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen
Öffentlich aufgearbeitet ist die Kostenexplosion bis heute nicht. Hierzu erklärte das Landratsamt: „Die Untersuchungen sind abgeschlossen, der entsprechende Abschlussbericht wird in den kommenden Tagen fertiggestellt. Eine Erörterung wird im nichtöffentlichen Teil der Kreistagssitzung vom 10. Dezember stattfinden.“Es seien „weitere Verfahrensschritte eingeleitet“worden, über die noch nicht öffentlich geredet werden könne.
Die Bauarbeiten sind im Übrigen noch nicht abgeschlossen. „Derzeit laufen Baumaßnahmen am Wärmedämmverbundsystem im Außenbereich des Objektes, welche kurz vor ihrem Abschluss stehen“, räumte die Kreisverwaltung ein. Im Frühjahr soll die „abschließende Gestaltung der Außenanlagen begonnen werden“. Einschränkungen für den Schulbetrieb, welcher mit einjähriger Verspätung zu Beginn des Schuljahres im Grundschulgebäude der Gemeinschaftsschule Am Morgenberg wieder aufgenommen wurde, gebe es nicht. (mko)