Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Klamme Kassen und löchrige Seitenstraßen
In der Gemeinde Seisla wartet man ab
Seisla. Die 67-jährige Bürgermeisterin von Seisla, Heiderose Erler, befindet sich in ihrer dritten Amtsperiode. In der aus dem Ortsteil Wöhlsdorf, mit 87 Einwohnern, und Seisla, mit 53 Seelen, bestehenden Gemeinde geht es insgesamt eher ruhig zu. Man ist in Wartestellung.
„Ich mache meine Arbeit noch bis 2020, bis dahin ist das mit der Gebietsreform wohl geklärt“, meint sie. Und doch schätzt sie die aktuelle partnerschaftliche Arbeit mit der VG Ranis-ziegenrück. Sie schaut erst einmal zu, wie es sich in Zukunft entwickeln könnte: „Ich mach mir keine Sorgen darum, solange die Gemeinde gut aufgehoben ist, egal in welchem Konstrukt. Wir sind nicht pleite und könnten auf Augenhöhe verhandeln.“
Die Durchgangsstraße zu einem möglichen Partner, wie Ranis, ist in gutem Zustand, doch sind die Nebenstraßen in der Gemeinde löchrig. Tiefgreifende Sanierungen seien schwierig wegen des knappen Haushalts. Einen Schritt weiter ist man hingegen bei der Verbindungsstraße von Seisla nach Krölpa. Dort befinde man sich in Verhandlung mit dem Kreisstraßenbauamt, um eine Sanierung 2019 angehen zu können. „Im Zuge von Sperrungen auf der B 281 sind die Lkws hier lang gefahren und fuhren auch die Banketten kaputt“, so Erler. Die Straßen seien schlicht nicht für solchen Verkehr ausgelegt. Aber: „Wir können schlecht als Gemeinde Durchfahrt-verbotsschilder aufstellen“, zeigt sie sich ein wenig hilflos.
In Seisla hilft man sich eben selbst, so spendete 2018 der Unternehmer Jörg Scheffler eine neue Rehraufe zur Verschönerung des Dorfplatzes. Worüber sich Heiderose Erler sehr begeistert zeigte. Die Raufe könnte künftig als Treffpunkt genutzt werden, weil „es seit Jahren keine Feste und auch keine Vereine gibt“, bedauert sie. Dabei ist‘s sehr lebenswert in der Gemeinde: Man war im Dorferneuerungsprogramm, bei der der Seislaer Teich und Wöhlsdorf, sowie die beiden Bushaltestellen verschönert worden sind. Die Straßenbeleuchtung ist auf LED umgestellt und schnelles Intert liegt an. „Ich find‘s schön er“, so Erler. (MPF)