Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Ziegenrück­er Schule wird Kurklinik

Mutter-kind-kurklinik Regenbogen­land Lückenmühl­e baut seit  leerstehen­des Gebäude auf Saalehalbi­nsel um

- Von Peter Cissek

Ziegenrück. Für die seit Sommer 2007 leerstehen­de Schule in Ziegenrück gibt es eine Nachnutzun­g: Die Mutter-kind-kurklinik Regenbogen­land in Lückenmühl­e möchte sich im kommenden Jahr um eine zweite Einrichtun­g erweitern. Dazu baut sie für über drei Millionen Euro die von der Stadt Ziegen rück erworbene Schulimmob­ili und das ehemalige Freibad gelände auf der Saalehalbi­nse zur Mutter-vater-kind-kurkli nik namens „Saaleperle“um teilte Geschäftsf­ührer Werne Kuhnla am Mittwoch mit.

Nachdem bereits das Dach beider Gebäude saniert wurde haben die Innenausba­uarbeiten für die ersten von insgesam 22 Gewerken begonnen. Entste hen sollen 40 Räume: Darunte Appartemen­ts mit Nasszelle fü insgesamt 74 Kurgäste, aber auch Therapierä­ume für Physiother­apie, Arzt und Schwestern, Psychologe­n und Ernährungs­beratung.

„Unterschei­den werden sich beide Kliniken unter anderem dadurch, dass es in Ziegenrück auch Kurdurchgä­nge für Mütter oder Väter ohne Kinder geben wird. Frauen und Männer in Erziehungs­verantwort­ung, die durch immer stärkere Anforderun­gen in Beruf und Familie an ihre gesundheit­liche Grenzen geraten und beispielsw­eise unter Burnout oder Depression­en leiden, können dann in dieser Einrichtun­g durch gezielte Therapien wieder gesunden“, sagte Kurklinik-geschäftsf­ührer Kuhnla.

Auch werde es bei den Therapiean­geboten Unterschie­de zur Klinik in Lückenmühl­e geben: „Ziel des therapeuti­schen Ansatzes in Ziegenrück ist der Outdoor-effekt mit viel Bewegung an der frischen Luft“, so Werner Kuhnla. Dazu zählen Bogenschie­ßen, Poweryoga, gezielte Atemtherap­ien oder das in Japan als Medizin angewandte Wald(luft)baden. Aber auch an der Saale werde es Kneipp- und andere Angebote geben. „Die guten Erfahrunge­n und Erfolge aus dem waldpädago­gischen Konzept und der tiergestüt­zten Therapie werden den kleinen Patienten ebenfalls zu Gute kommen. Es wird also Therapien für Kinder mit Ziegen in Ziegenrück geben“, erklärte Werner Kuhnla.

Ferner soll eine Sauna und im Durchgang ein Gradierwer­k zur Stärkung des Immunsyste­ms

ntstehen. Geplant sind auch Floating-wannen, in denen Mutter und Kind wie im Toten Meer schwerelos liegend entpannen können.

„Die Angebote in Ziegenrück ollen nicht nur für Mütter, Väer und Kinder aus dem gesamen Bundesgebi­et zugänglich ein. Wie schon in Lückenmühe werden verschiede­ne Prävenions­angebote der Bevölkerun­g aus Ziegenrück und Umgebung ur Verfügung stehen. Wir wolen als künftige Kurklinik ein Teil von Ziegenrück sein und gute Beziehunge­n zur Stadt und den Einwohners pflegen“, sagte Geschäftsf­ührer Kuhnla.

Für eine kleine Kurklinik wie das Regenbogen­land in Lückenmühl­e werde es immer schwerer, den steigenden Betriebs-, Lohn- und Nebenkoste­n entgegenzu­wirken. Von der Erweiterun­g durch eine zweite Einrichtun­g erwartet der Geschäftsf­ührer Synergieef­fekte. Die Zahl der rund 40 Mitarbeite­r soll auf etwa 60 steigen. Manche Beschäftig­te werden in beiden Häusern tätig sein. Auf einen Eröffnungs­termin wollte sich Kuhnla noch nicht festlegen: „Wir wissen nicht, wie der Winter wird. Außerdem sind die Handwerksb­etriebe derzeit stark nachgefrag­t.“

Bürgermeis­ter Horst Maschke (parteilos) freut sich über die Für Ziegenrück ist die Investitio­n der Mutter-kind-kurklinik Regenbogen­land Lückenmühl­e in die seit über elf Jahren leerstehen­de Regelschul­e so etwas wie ein Lotto-jackpot. Denn bisherige Investoren setzten hier ihre Pläne nicht um. Mit dem im Frühjahr 2007 vom Schulamt angekündig­ten Wegfall der fünften Klasse änderte sich die Zahl der prognostiz­ierten Schüler für Ziegenrück. Nach einer Berechnung des Fachdienst­es Schule/sport/bafög des Landratsam­tes Saale-orla würden von den damals vorhandene­n 92 Schülern nur noch 67 für das folgende Schuljahr übrig bleiben. In der Folgezeit Investitio­n. „Seitdem ich Bürgermeis­ter bin, hatten wir drei oder vier Investoren­anfragen. Jetzt endlich haben wir einen Nachnutzer gefunden.“

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