Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Ziegenrücker Schule wird Kurklinik
Mutter-kind-kurklinik Regenbogenland Lückenmühle baut seit leerstehendes Gebäude auf Saalehalbinsel um
Ziegenrück. Für die seit Sommer 2007 leerstehende Schule in Ziegenrück gibt es eine Nachnutzung: Die Mutter-kind-kurklinik Regenbogenland in Lückenmühle möchte sich im kommenden Jahr um eine zweite Einrichtung erweitern. Dazu baut sie für über drei Millionen Euro die von der Stadt Ziegen rück erworbene Schulimmobili und das ehemalige Freibad gelände auf der Saalehalbinse zur Mutter-vater-kind-kurkli nik namens „Saaleperle“um teilte Geschäftsführer Werne Kuhnla am Mittwoch mit.
Nachdem bereits das Dach beider Gebäude saniert wurde haben die Innenausbauarbeiten für die ersten von insgesam 22 Gewerken begonnen. Entste hen sollen 40 Räume: Darunte Appartements mit Nasszelle fü insgesamt 74 Kurgäste, aber auch Therapieräume für Physiotherapie, Arzt und Schwestern, Psychologen und Ernährungsberatung.
„Unterscheiden werden sich beide Kliniken unter anderem dadurch, dass es in Ziegenrück auch Kurdurchgänge für Mütter oder Väter ohne Kinder geben wird. Frauen und Männer in Erziehungsverantwortung, die durch immer stärkere Anforderungen in Beruf und Familie an ihre gesundheitliche Grenzen geraten und beispielsweise unter Burnout oder Depressionen leiden, können dann in dieser Einrichtung durch gezielte Therapien wieder gesunden“, sagte Kurklinik-geschäftsführer Kuhnla.
Auch werde es bei den Therapieangeboten Unterschiede zur Klinik in Lückenmühle geben: „Ziel des therapeutischen Ansatzes in Ziegenrück ist der Outdoor-effekt mit viel Bewegung an der frischen Luft“, so Werner Kuhnla. Dazu zählen Bogenschießen, Poweryoga, gezielte Atemtherapien oder das in Japan als Medizin angewandte Wald(luft)baden. Aber auch an der Saale werde es Kneipp- und andere Angebote geben. „Die guten Erfahrungen und Erfolge aus dem waldpädagogischen Konzept und der tiergestützten Therapie werden den kleinen Patienten ebenfalls zu Gute kommen. Es wird also Therapien für Kinder mit Ziegen in Ziegenrück geben“, erklärte Werner Kuhnla.
Ferner soll eine Sauna und im Durchgang ein Gradierwerk zur Stärkung des Immunsystems
ntstehen. Geplant sind auch Floating-wannen, in denen Mutter und Kind wie im Toten Meer schwerelos liegend entpannen können.
„Die Angebote in Ziegenrück ollen nicht nur für Mütter, Väer und Kinder aus dem gesamen Bundesgebiet zugänglich ein. Wie schon in Lückenmühe werden verschiedene Prävenionsangebote der Bevölkerung aus Ziegenrück und Umgebung ur Verfügung stehen. Wir wolen als künftige Kurklinik ein Teil von Ziegenrück sein und gute Beziehungen zur Stadt und den Einwohners pflegen“, sagte Geschäftsführer Kuhnla.
Für eine kleine Kurklinik wie das Regenbogenland in Lückenmühle werde es immer schwerer, den steigenden Betriebs-, Lohn- und Nebenkosten entgegenzuwirken. Von der Erweiterung durch eine zweite Einrichtung erwartet der Geschäftsführer Synergieeffekte. Die Zahl der rund 40 Mitarbeiter soll auf etwa 60 steigen. Manche Beschäftigte werden in beiden Häusern tätig sein. Auf einen Eröffnungstermin wollte sich Kuhnla noch nicht festlegen: „Wir wissen nicht, wie der Winter wird. Außerdem sind die Handwerksbetriebe derzeit stark nachgefragt.“
Bürgermeister Horst Maschke (parteilos) freut sich über die Für Ziegenrück ist die Investition der Mutter-kind-kurklinik Regenbogenland Lückenmühle in die seit über elf Jahren leerstehende Regelschule so etwas wie ein Lotto-jackpot. Denn bisherige Investoren setzten hier ihre Pläne nicht um. Mit dem im Frühjahr 2007 vom Schulamt angekündigten Wegfall der fünften Klasse änderte sich die Zahl der prognostizierten Schüler für Ziegenrück. Nach einer Berechnung des Fachdienstes Schule/sport/bafög des Landratsamtes Saale-orla würden von den damals vorhandenen 92 Schülern nur noch 67 für das folgende Schuljahr übrig bleiben. In der Folgezeit Investition. „Seitdem ich Bürgermeister bin, hatten wir drei oder vier Investorenanfragen. Jetzt endlich haben wir einen Nachnutzer gefunden.“
Meine Meinung
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