Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Nachverhandlung mit Freistaat wegen Südkurve vorgeschlagen
Das Stadionprojekt in Jena ist wieder in die Diskussion geraten. Der FC Carl Zeiss schärft derweil die Sicherheitsvorkehrungen bei Heimspielen.
Jena. Vor der Entscheidung über die Südkurve im Stadtrat am Mittwoch kochen die Emotionen in Jena hoch. Die vier Stadträte der Grünen wollen den Stadionneubau gar stoppen und eine längst verworfene Sanierung des Ernst-abbe-sportfeldes im Bestand prüfen lassen.
Mario Voigt, Vize-chef im Aufsichtsrat des FC Carl Zeiss, schüttelt den Kopf ob des Aktionismus. „Wir arbeiten schon mehrere Jahre an dem Stadionprojekt. Ich kann nicht verstehen, warum die Verantwortlichen in der Stadt so kurz vor Toreschluss das Projekt aufs Abstellgleis bringen wollen“, sagt der Cdu-landtagsabgeordnete. Er sieht den neuen Oberbürgermeister Thomas Nitzsche in der Pflicht. Die Fußballarena sei ein wichtiges Infrastrukturprojekt, das wesentlich zum Image der Stadt beitrage. Voigt spricht sich klar dafür aus, den im Mediationsverfahren gefundenen Kompromiss umzusetzen: Die aktiven Jenaer Fans dürfen in der Südkurve bleiben, die Gästefans stehen im Norden. Er schlägt vor, wegen möglicherweise höherer Sicherheitskosten beim Land vorzusprechen und einen höheren Zuschuss als die avisierten elf Millionen Euro auszuhandeln: „Wenn es finanzielle Fragestellungen gibt, dann müssen wir das offen diskutieren, um Lösungsmöglichkeiten zu besprechen.“
Unterdessen reagiert der Drittligist auf die Vorfälle im Spiel gegen Hansa Rostock. Der Klub kündigte an, künftig Strafen wegen Beleidigungen, Gewalttätigkeiten oder des Abbrennens von Pyrotechnik an die Verursacher weiterzureichen, wenn diese identifiziert werden. Auch will der FC Carl Zeiss künftig auf eine bessere Fantrennung auf der Haupttribüne achten. Bei Risikospielen erhalten Gästeteams keine Kontingente mehr dafür, sonst nur noch für einen Bereich im Block E, der ausreichend vom Sitzbereich für Familien getrennt ist. Der FCC will die Blöcke A, B und N explizit als Jenaer Fanbereiche ausweisen, um den versehentlichen Erwerb von Tickets zu verhindern.