Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Nächtlicher Trip nach Ostfriesland und zurück für die Katz‘
Von einem geplanten Karrierehöhepunkt, der im unmittelbaren Karriereende mündete
einen Ersatzmotor im Gepäck – nur dummerweise diesmal eben nicht. Eilers eröffnete aber Knut Beinlich zumindest die Möglichkeit, einen frisch revidierten Motor zur Verfügung zu stellen. Allerdings fristete dieses Triebwerk sein Dasein im ostfriesischen Wiesmoor. Während einer ausgeprägten Nachtund Nebelaktion wurde das gute Stück im Norden Deutschlands geholt. 1158 Kilometer legten Beinlich und seine beiden Mitstreiter binnen einer Nacht zurück, um am frühen Samstagmorgen wieder im Schleizer Fahrerlager aufzuschlagen. Dort musste der Motor natürlich noch ins Fahrwerk eingepflanzt werden, was selbst bei dem versiertesten Mechaniker einige Zeit in Anspruch nimmt. Das erste Zeittraining musste Knut Beinlich zähneknirschend verstreichen lassen. Aber rechtzeitig zum zweiten Durchgang schnurrte die Honda wieder und der Pößnecker konnte zumindest ein paar gezeitete Runden drehen, die für den 26. Startplatz reichen sollten. Aber das Glück stand Knut Beinlich an diesem Wochenende nun wahrlich nicht gerade Pate.
In der Hektik wurde beim Einbau des Triebwerkes ein entscheidendes Detail übersehen: Da der Motor eigentlich für einen Einsatz im Seitenwagen vorgesehen war, musste im Vorfeld vom Team um Dieter Eilers die Ölablassschraube entsprechend modifiziert werden. Das hatte zur Folge, dass Knut Beinlich im sonntäglichen Warm-up den edlen Betriebsstoff auf das Hinterrad bekam und im hohen Bogen in der Seng im Kiesbett landete. Ein Start zum Rennen wurde ihm nach diesem Unfall von offizieller Seite verweigert.
Der Pößnecker hängte seinen Helm nach dem völlig missglückten Heimrennen an den berühmten Nagel und widmete sich fortan der Nachwuchsarbeit. (Jan Müller)
Entscheidendes Detail in der Hektik übersehen