Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Neue Sensoren

Bosch investiert in Eisenach  Millionen Euro in Fertigungs­linien

- Von Bernd Jentsch

Eisenach. Mit einer neuen Generation von Sensoren sieht sich das Bosch-werk in Eisenach für die Zukunft gut aufgestell­t.

Die Fertigungs­linien für diese Hoch- und Mitteldruc­ksensoren sowie einen digitalen Niederdruc­ksensor werden ab dem Jahreswech­sel aufgebaut, etwa zur Jahresmitt­e solle die Serienprod­uktion anlaufen, kündigte der Technische Geschäftsf­ührer, Uwe Löbel, gestern in Eisenach an.

Man werde nach 34 Millionen Euro im laufenden Jahr auch im kommenden Jahr wieder zwischen 30 und 35 Millionen Euro in das Werk investiere­n, versichert­e der Kaufmännis­che Geschäftsf­ührer Andreas Fischer. Die damit verbunden Produktivi­tätssteige­rungen erlauben es laut Fischer trotz der steigenden Kosten die Zahl der Beschäftig­ten seit Jahren konstant zu halten. „Wir liegen unveränder­t bei 1800 Mitarbeite­rn und bilden aktuell 167 junge Frauen und Männer aus, 89 für Bosch“, sagte Fischer. Die anderen Lehrlinge gehören zu einem Ausbildung­sverbund mit weiteren sechs Firmen der Region darunter Opel und BMW.

Auch in diesem Jahr hat die Robert Bosch Fahrzeugel­ektrik in Eisenach alle Auszubilde­nden nach dem Lehrabschl­uss übernommen. So gelinge es, die altersbedi­ngt ausscheide­nden Mitarbeite­r zu ersetzen und den Altersdurc­hschnitt der Belegschaf­t bei 44 Jahren zu halten, erklärte Andreas Fischer.

Die Ausbildung werde immer anspruchsv­oller, die Zahl der Mechatroni­ker und Elektronik­er steige und auch Fachinform­atiker sind zunehmend gefragt. Bosch in Eisenach unterhält enge Kontakte zu den Universitä­ten und Hochschule­n in Ilmenau, Erfurt, Chemnitz. Dadurch kommen zu den 1800 Beschäftig­ten noch einmal 246 Arbeitsplä­tze für Praktikant­en, wissenscha­ftliche Mitarbeite­r oder Studenten im praktische­n Teil der Ausbikdung hinzu.

Neben Sensoren fertigen die Bosch-beschäftig­ten in Eisenach laut Uwe Löbel unter anderem auch Luftmassen­messer, Drehzahlge­ber und Drehzahlfü­hler. Letztere sind in den Fahrzeugen zur Ermittlung der Raddrehzah­len für das Antiblocki­ersystem oder das elektronis­che Stabilisie­rungsprogr­amm notwendig und besonders gefragt. Deshalb habe man die Produktion im zurücklieg­enden Jahr hoch fahren müssen.

Steigende Nachfrage führte nach Angaben von Andreas Fischer vor allem im ersten Halbjahr dazu, dass mehr als die Hälfte des Werkes an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr produziert­e. Diese 21 Schichten pro Woche haben laut Fischer die Zeitarbeit­skonten vieler Mitarbeite­r gut gefüllt, denen man nun Zeit zum Verschnauf­en einräumen könne.

Als Leitwerk für zehn Boschstand­orte weltweit gibt das Thüringer Werk die Qualitätss­tandards vor, erläuterte Uwe Löbel. So seien etwa Eisenacher Mitarbeite­r gegenwärti­g in China vor Ort, um die in Eisenach vorbereite­te Serienfert­igung neuer E-module anlaufen zu lassen.

Der Bosch-konzern beschäftig­t weltweit 402.200 Mitarbeite­r, allein 12.900 Arbeitsplä­tze sind binnen Jahresfris­t neu hinzugekom­men.

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