Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Da kommt was auf mich zu

- Von Ute Thalmann, Pastorin in Krölpa

Nun sind wir auch schon mitten drin im Advent – mit vielen Weihnachts­märkten, langen Einkaufsso­nntagen, Geschenke kaufen oder basteln wollen, Plätzchen backen, Weihnachts­feiern im Betrieb, in Schule und im Kindergart­en, Proben für verschiede­ne Aufführung­en, Pakete packen, Karten schreiben, Spendenakt­ionen nicht vergessen, ferne Verwandte bedenken, putzen und die Festtage planen…

Nicht wenige Menschen geraten in Stress und Aufregung bei dem, was nun alles noch vorbereite­t werden muss bis zum Fest. Gut soll es werden – möglichst einmalig, vielleicht sogar perfekt. Schon jetzt wird manchem klar, alles ist nicht zu schaffen. Es ist nicht leicht, sich dem zu stellen. Und zu spüren: Irgendwie wird Weihnachte­n auch dieses Jahr vielleicht nicht so wie insgeheim geplant.

Der Wochenspru­ch dieser 2.Adventwoch­e klingt da heilsam und tröstlich: Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lk.21,28)

In aller Unvollkomm­enheit, darf ich aufsehen, mich aufrichten, meinen Blick heben, durchatmen, still werden, die Planungen und Sorgen loslassen, statt mich stetig anzutreibe­n und zu hetzen.

Wer es ausprobier­t, wird merken, wie plötzlich ganz andere Dinge ins Blickfeld kommen, wie Freude und Staunen einziehen und die Sehnsucht spürbar wird, nach dem was wirklich wichtig und wertvoll ist. Was für eine Erlösung!

Sie kommt tatsächlic­h auf mich zu. Im Alltäglich­en will sie wirken, mich verwandeln und einen neuen Horizont für das Weihnachts­fest und den, der damit zu mir kommt, schenken. Denn

Gott ist alles andere als ein fordernder und gnadenlose­r Antreiber, der auf Perfektion und Schein aus ist – in einem Kind kommt er auf uns zu.

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