Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Mehr Kontrollen gefordert
Erfurt. Auf Baustellen in Thüringen sind nach Gewerkschaftseinschätzung zu selten Zollkontrolleure unterwegs, um Schwarzarbeit aufzudecken. 2016 seien 1104 Baubetriebe im Bereich des Hauptzollamtes Erfurt und damit fünf Prozent weniger als 2015 kontrolliert worden, kritisierte gestern die IG Bauen-Agrar-Umwelt. In der von Erfurter Zollbeamten betreuten Region gebe es immerhin knapp 3900 Baufirmen. Die Gewerkschaft monierte, die Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Zoll sei lediglich zu „Gelegenheitsvisiten“auf dem Bau.
Die IG Bau bezog sich auf eine Auswertung des Bundesfinanzministeriums, wonach das Hauptzollamt Erfurt im vergangenen Jahr 943 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet habe. Dabei seien Schäden in Höhe von 16,6 Millionen Euro aufgedeckt worden, darunter hinterzogene Steuern und nicht gezahlte Arbeitgeberanteile zur Kranken-, Renten- oder Pflegeversicherung. Das Hauptzollamt Erfurt ist für Thüringen und Teile Sachsens zuständig. Es war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. (dpa) Erfurt. Im Gastgewerbe in Thüringen ist der Umsatz je Betrieb in den zurückliegenden fünf Jahren deutlich angestiegen.
Erzielten die GastronomieBetriebe im Freistaat bei der bislang letzten Erhebung noch einen durchschnittlichen Umsatz von 154 000 Euro, sind es derzeit bereits 210 000 Euro, bestätigte Bernhard Harrer vom Forschungsunternehmen dwif gestern in Erfurt. Dennoch lägen diese Umsatzzahlen noch weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, „und bayerische Betriebe liegen noch einmal zwölf Prozent über den Werten im Bund“, relativierte der Wissenschaftler die jetzt erstmals vorgelegten Daten.
Demnach ist die Zahl der Unternehmen im Gastgewerbe in Thüringen binnen fünf Jahren um 600 auf nun noch 5083 zurückgegangen. Diese Marktbereinigung habe allerdings auch zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ergebnisse der verbliebenen