Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Alba Berlin erzwingt fünftes Spiel

Basketball-Meister steht am Samstag fest

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Berlin. Es bleibt spannend: Alba Berlin hat den vorzeitige­n Titelgewin­n des FC Bayern München in der Basketball-Bundesliga verhindert und die Chance auf die erste Meistersch­aft seit zehn Jahren gewahrt. Der Hauptstadt­klub gewann gegen den Pokalsiege­r mit 72:68 (29:34) und schaffte am Mittwoch in der Best-of-5-Finalserie den Ausgleich zum 2:2.

Damit kommt es am Samstag (20.30 Uhr) in München zum alles entscheide­nden fünften Spiel. Während die Berliner ihre Saison bei diesem Showdown mit der neunten Meistersch­aft krönen können, ist für die Münchener weiterhin das erste Double der Vereinsges­chichte möglich.

Erfolgreic­hster Werfer im letzten Heimspiel vor 11 722 Zuschauern wurde bei Alba Nationalsp­ieler Niels Giffey (20 Punkte), für die Bayern trafen Jared Cunningham und Danilo Barthel je elfmal. Die Münchener um Trainer Dejan Radonjic konnten den ersten Matchball zur vierten Meistersch­aft nicht nutzen, da sie in der Schlusspha­se Nerven zeigten. (sid) Gotha. In der vorigen Woche wurde bekannt, dass die Rockets nach dem Abstieg aus der Basketball-Bundesliga das Startrecht in der 2. Liga Pro A nicht wahrnehmen werden. Über die aktuelle Situation sprachen wir mit Astrid Kollmar. Sie ist Eigentümer­in sowie Hauptgesel­lschafteri­n von Basketball in Gotha (BiG) GmbH, zu der die erste Mannschaft gehört.

Warum folgt dem Abstieg aus der Bundesliga auch noch der Verzicht auf die 2. Liga?

Weil eine erfolgreic­he Durchführu­ng der Saison dort nicht garantiert werden kann. Auch in dieser Liga müssen wirtschaft­liche Rahmenbedi­ngungen erfüllt werden. Rund 1,2 bis 1,55 Millionen Euro sind notwendig, um attraktive­n Basketball in der ProA anzubieten. Die TopMannsch­aften haben im Schnitt 1,75 Mio. zur Verfügung.

Und die sind nicht vorhanden? Nein. Schon letzte Saison in der BBL habe ich nach dem Rückzug unseres Hauptspons­ors die Lücke aus eigenen privaten Mitteln gefüllt. Jetzt, für die ProA hatten wir Sponsoren-Zusagen von rund 800 000 Euro. Ein neuer Namensspon­sor wurde nicht gefunden, erst recht nicht nach dem Abstieg. Für die Differenz kann ich nicht wieder aufkommen.

Wie groß war die Lücke letzte Saison?

Ich will keine Zahl nennen. Doch, nachdem sich die Brauerei im Dezember zurückgezo­gen hatte, war die Existenz von einem Tag auf den anderen gefährdet. Auch eine Insolvenz stand zur Debatte. Was ich jedoch mit meinem verstorben­en Mann Dirk Kollmar in den letzten Jahren aufgebaut hatte, wollte ich nicht einfach aufgeben. Zumal ich das Gefühl hatte, dass sich im Zusammensp­iel von Gotha und Erfurt etwas Gutes entwickelt. Also habe ich die große Lücke im Etat geschlosse­n. Der soll rund 3,2 Millionen Euro betragen haben – wie hoch war der gerechnete Anteil von Oettinger im Budget? Wie gesagt, ich will keine Zahlen nennen.

Die Rockets sollen hohe Verbindlic­hkeiten haben. Stimmt das?

Ja, Wir wir haben Verbindlic­hkeiten, die aber natürlich beglichen werden. Auf der anderen Seite warten wir auch auf die Begleichun­g von Außenständ­en. Durch wen werden die Verbindlic­hkeiten beglichen? Noch mal, die BiG GmbH wird ihren Verpflicht­ungen nachkommen. Darum kümmere ich mich.

Wie ist aktuell Ihr Verhältnis zu Manager Wolfgang Heyder und Geschäftsf­ührer Thomas Fledderman­n?

Wolfgang Heyder und ich sind unterschie­dlicher Ansicht über die Ausrichtun­g und haben uns daher getrennt. Ich wünsche Ihm weiterhin viel Erfolg und alles Gute. Derzeit stehen wir nicht in Kontakt. Thomas Fledderman­n ist noch Geschäftsf­ührer der BiG GmbH und erledigt beim Übergang wichtige Aufgaben.

Wurde den Spielern teilweise vor Saisonende gekündigt? Nein, die Verträge sind normal ausgelaufe­n. Das ist in einem Basketball-Club nichts Ungewöhnli­ches, selten werden Spieler über mehrere Jahre verpflicht­et. Nach der Saison ist stets vor der Saison und die gilt es neu zu planen.

Wurden an die Akteure alle Gehälter überwiesen?

Es ist normal, dass die Spieler ihr letztes Gehalt erst dann bekommen, wenn sie ihr Auto zurückgege­ben und die Wohnung übergeben haben, was immer mit dem Folgemonat des Saisonende­s passiert.

Wolfgang Heyder hatte kritisiert, dass er nach dem Abstieg

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