Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Der Goldjunge von Lake Placid: Eric Heiden wird
Sein Rekord ist bisher unerreicht: Der US-Amerikaner gewann bei den Olympischen Winterspielen auf allen Strecken Gold
wurde Arzt. Auch im Beruf entwickelte der Ausnahmeathlet besonderen Ehrgeiz und zählt in den USA heute zu den bekanntesten Orthopäden und Kniespezialisten. Schon mehrfach betreute Heiden die US-Sportler bei Olympischen Winterspielen.
Seine ersten Auftritte in der Eisschnelllaufszene in den 1970er-Jahren wirkten wie ein Urknall. Mit seiner perfekten Kurventechnik und der tiefen Haltung schockte er die Konkurrenz. Durch die Intensivierung des Sommertrainings hatte Heiden athletische Vorteile. Er orientierte sich an Trainingsmethoden aus dem Eishockey oder der Leichtathletik. Berühmt war er für seinen riesigen Oberschenkelumfang von 74 Zentimetern. Bei seinen fünf Olympiasiegen lief allerdings nicht alles reibungslos ab. In der Nacht vor seinem letzten Rennen ließ es sich Heiden nicht nehmen, das olympische Halbfinale im Eishockey zwischen den USA und der Sowjetunion anzuschauen. Nach dem Sieg der USA („Miracle on Ice“) konnte Heiden vor Aufregung lange nicht einschlafen und hätte fast seinen Start am nächsten Morgen verpasst.
Doch auch nach einer unruhigen Nacht blieb der Speedskater cool und gewann über 10 000 m mit Weltrekord. „Heiden ist der größte und großartigste Läufer, der jemals existiert hat. Für uns andere heißt es, dass wir auf die nächsten Olympischen Spiele warten müssen“, sagte sein geschlagener Gegner Frode Roenning (Norwegen).
Nach dem Ende als Eisschnellläufer sorgte das Geschwisterpaar Heiden auf dem Rennrad noch für Furore. Schwester Beth wurde 1982 auf dem Nürburgring Weltmeisterin. Eric triumphierte bei den amerikanischen Straßenmeisterschaften und nahm für das Team Seven-Eleven-Cycling 1986 an der Tour de France teil. Nach einem Sturz auf der 18. Etappe musste er allerdings aufgeben.
Noch heute amüsiert sich Heiden darüber, dass er in der Öffentlichkeit kaum erkannt wird. „Das ist mir auch ganz recht so“, sagte der viel beschäftigte Mediziner einmal. (sid) Jena. Der FC Carl Zeiss Jena hat mit Fabien Tchenkoua (25) einen Mittelfeldspieler für die Außenbahn verpflichtet. Er unterschrieb einen Zwei-JahresVertrag beim Drittligisten.
Der in Kamerun geborene Spieler mit französischem Pass spielte zuletzt für den französischen Zweitligisten Bourg-en Bresse Péronna. Davor war er auch schon für den belgischen Verein VV Sint-Truiden des Investors Roland Duchatelet aktiv. Von dort kam aber nicht der entscheidende Tipp. „Wir haben in der zweiten französischen Liga gescoutet, um nicht nur in bekannten Gewässern zu fischen“, sagt Jenas Geschäftsführer Chris Förster mit Verweis auf die erfolgreiche Verpflichtung von Guillaume Cros. Dabei fiel Tchenkoua auf, der nach einer Verletzung den belgischen Club verlassen hatte. „Natürlich habe ich mich dort über ihn erkundigt und viel Gutes gehört“, sagt Sportdirektor Kenny Verhoene. „Er bringt präzise Flanken bei hohem Tempo.“
Der Zugang spricht Französisch und Englisch. Schon auf der Fahrt nach Jena hat er einen Online-Deutschkurs begonnen. „Ihn hat beeindruckt, welche Möglichkeiten wir hier haben, und brennt darauf, dass nächste Woche das Training beginnt“, sagt Verhoene. Er wolle das Vertrauen der Jenaer Verantwortlichen mit Leistung zurückzahlen, verspricht Tchenkoua. (tz)
Wegen Eishockey den Start fast verschlafen