Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Gedenken an den DDR-Volksaufstand vor Jahren
Jena. Auch in Thüringen wird am Sonntag der Opfer des 17. Juni 1953 gedacht. So unter anderem in Erfurt. Nach einer Kranzniederlegung in der Gedenkund Bildungsstätte Andreasstraße wird die Sonderausstellung „Mauern, Gitter, Stacheldraht. Politische Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und in der Deutschen Demokratischen Republik“eröffnet.
Eine Gedenkfeier mit Thüringens Innenminister Georg Maier findet im Grenzmuseum Schifflersgrund (Eichsfeld) statt. Auch im südthüringischen Sonneberg wird der Opfer in der Stadtkirche St. Peter gedacht.
Vor 65 Jahren gingen in der DDR in rund 700 Orten Hunderttausende gegen die politisch und wirtschaftlich angespannte Lage auf die Straße. Panzer der Sowjetarmee schlugen den Protest blutig nieder. Viele Aufständische wurden verurteilt. Der Aufstand hatte laut Stasi-Unterlagen-Behörde sowohl die DDRStaatssicherheit als auch die SED-Führung völlig überraschend getroffen. Am Sonntag ist ein zentrales Gedenken der Bundesregierung und des Landes Berlin auf dem Friedhof Seestraße geplant. Am dortigen Mahnmal für die Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 sollen Blumen niedergelegt werden. Daran nehmen laut Ankündigung Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teil. Geplant sind auch Gesprä- che mit Zeitzeugen. Zum 65. Jahrestag wird auch die neue Dauerausstellung „Einblick ins Geheime“in der früheren StasiZentrale in Berlin-Lichtenberg eröffnet. Neben großformatigen Fotos werden die Installation eines Aktenstapels, ein originaler Karteikarten-Paternoster und eine begehbare Akte zu sehen sein, die das Schicksal eines einst Verfolgten nachzeichnet.
Es waren Hunderttausende am . Juni . Sie gingen in der DDR auf die Straße, weil sie ein besseres Leben und Freiheit wollten. Der Protest wurde niedergeschlagen.