Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Ein Leben für die Musik und die Natur

Enoch zu Guttenberg war weltweit gefragt als Dirigent. Nun ist er nach kurzer Krankheit gestorben

-

München/Guttenberg. Er war ein weltweit gefragter Dirigent und engagierte­r Umweltschü­tzer: Enoch zu Guttenberg ist tot. Er starb im Alter von 71 Jahren am Freitagmor­gen in München nach kurzer, schwerer Krankheit, wie seine Söhne mitteilten. Der Tod kam plötzlich, Guttenberg­s Konzertpla­n war prall gefüllt. Bei den Festspiele­n auf Herrenchie­msee, die er als Intendant leitete, wollte er im Juli einige Konzerte selbst dirigieren. Dazu wird es nun nicht mehr kommen.

Prominente­r noch als der Vater ist in Deutschlan­d wohl der Sohn – der einstige CSU-Star und Bundesvert­eidigungsm­inister Karl-Theodor zu Guttenberg (46).

Geboren wurde Enoch zu Guttenberg im kleinen Dorf Guttenberg im oberfränki­schen Landkreis Kulmbach, dem Stammsitz seiner Familie. Das Dorf am Rande des Frankenwal­ds war sein Rückzugsor­t. Ansonsten war Enoch zu Guttenberg­s Ort die große Bühne der klassische­n Musik. Er gründete die Herrenchie­mseeFestsp­iele. Guttenberg war ein weltweit gefragter Interpret der geistliche­n Werke vom Barock bis zur Romantik.

Doch es ging ihm nicht nur um die Musik. Enoch zu Guttenberg galt als engagierte­r Naturschüt­zer: Er gründete den Bund für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d mit, aber im Streit um die Rolle des Verbands bei Windkrafta­nlagen trat er vor einigen Jahren aus dem Verband aus. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany