Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Ab Juli mit dem Auto zum Altvaterturm
Thüringenforst und Stadt einigen sich
Lehesten. Besucher des Altvaterturms auf dem Wetzstein bei Lehesten haben ab dem kommenden Monat die Möglichkeit, direkt mit dem Auto bis ans Ziel zu fahren. Darüber informiert der Altvater-Turm-Verein Langgöns.
„ThüringenForst und die Stadt Lehesten sowie der Altvaterturmverein haben sich darauf geeinigt, dass die Durchfahrt bis zum Turm für den Pkw-Verkehr geöffnet wird“, heißt es. Der Altvaterturmverein sei froh und dankbar, dass die bisherige Regelung mit den einzuholenden Durchfahrtgenehmigungen damit der Vergangenheit angehört. Zum 1. Juli werde ein Schild aufgestellt, das die freie Durchfahrt bis zum Altvaterturm „auf eigene Gefahr“erlaubt.
Der Altvaterturmverein hofft, unter diesen günstigeren Umständen für Besucher recht bald wieder einen geeigneten Betreiber für die Gaststätte zu finden. Für eine Verbesserung der Fahrbahn insbesondere im unteren Wegebereich wollen sich weitere öffentliche Stellen stark machen. „Dies ist eine gute Entwicklung für unseren Altvaterturm“, heißt es in der Mitteilung des Vereins. Natürlich können Besucher weiterhin die vorhandenen Parkplätze nutzen und durch eine wunderbar grüne Natur auf den Wetzstein laufen.
Der Altvaterturm ist insgesamt 35,8 Meter hoch. Im Kellergeschoss befindet sich die St.-Elisabeth-Kapelle mit Ortsgedenktafeln für Städte und Gemeinden, aus denen Sudetendeutsche vertrieben wurden. Sie geben Auskunft über die Zahl der Einwohner um 1939, die Zahl der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen und der durch Vertreibung umgekommenen Menschen. Altenbeuthen. Lothar Linke, Landwirt und Bürgermeister von Altenbeuthen, hatte schon wieder zwei Termine, die mit ExLandrat Hartmut Holzhey und seinen Visionen einer blühenden Stauseeregion zu tun hatten.
Im ersten Fall, am Donnerstagabend, schritt Linke voran. Teilte wie ein Eisbrecher den brusthoch wuchernden Raps zwischen der Gleitschirmflieger-Landebahn am Ortsrand und dem Steilhang zum Hohenwarte-Stausee hinunter, von wo man die Schleifen der Talsperre, Linkenmühle und Altenroth, Neumannshof, Droschkau und Drachenschwanz im Panoramablick hat. Hinter Linke gingen sechs Männer in Reihe, Holzhey mittendrin, über ihnen schwebte ein gut acht Meter langer Ballon in Zeppelinform. „Thüringer Meer“aufgepinselt und „Pioneers Welcome“, denn Pioniere im unternehmerischen, waghalsigen Sinne brauche es am Stausee, findet jedenfalls der ExLandrat, Transportunternehmer sowie Brücken-Aktivist Holzhey.
Der Ballon, gefüllt mit 26 Kubikmetern Helium und auf etwa 40 Meter aufgelassen, sollte genau jene Stelle markieren, wo irgendwann ein Luxus-Resort ähnlich wie das „Scandic Seilet“im norwegischen Molde aufragen soll, dessen Bilder Holzhey in seinem Smartphone herumträgt: Zwölf Stockwerke hoch und geformt wie ein Segel aus Stahl, Beton und Glas, Luv und Lee als Sonnenseiten für Gutbetuchte.
Es hatte, als noch ein gewisser Tobias Rameder Millionen über Millionen in die touristische Zukunft zu gießen versprach, schon einmal Pläne für ein Edelhotel samt Wellness, Tennis und Golf gegeben; die meisten am Stausee hatten sie für Seifenblasen gehalten und längst vergessen.
Holzhey nicht. Zehn Jahre
Neuer Pächter für Gaststätte gesucht
lang hat er das Spektakel für einen Brücken-Neubau an der Linkenmühle inszeniert, von vielen belächelt. Nun aber, nach dem jüngsten Event mit den Hochseilartisten Weisheit und Tausenden Besuchern, scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Hartnäckigkeit und die Macht der Bilder,
Holzhey glaubt daran. Deshalb hat er den Ballon schneidern lassen, der jetzt im Abendwind hoch über dem Stausee schwingt, umkreist von einer Drohne mit Kamera. Den Film will Holzhey an Investoren schicken, Hotel- und Baukonzerne,