Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Ramelow informiert Söder über die Bedeutung der Höllentalb­ahn

Gleisverbi­ndung nach Cheb sei wichtig für Entlastung der Straßen

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durch die deutsche Teilung unterbroch­en“, erinnert Ramelow an die Ausgangsla­ge. Die Streckenfü­hrung liege in einer „landschaft­lich reizvollen Gegend“und präge Bayern wie Thüringen gleicherma­ßen industrieg­eschichtli­ch. Denn zwei Betriebe einer Eigentümer­familie seien durch die Höllentalb­ahn verbunden gewesen: „Der heutige Höllenspru­del im oberfränki­schen Naila und die heute unter ZPR Zellstoff- und Papierfabr­ik Rosenthal Blankenste­in firmierend­e Zellulose-Fabrik“, schreibt Ramelow. In ihrer Gründungsp­hase seien die beiden Betriebe nicht nur direkte Anlieger der Höllentalb­ahn gewesen, sondern „in ihrer Unterschie­dlichkeit eine Bereicheru­ng für die Eigentümer, die sachkundig und behutsam beide Unternehme­n entwickelt haben“, so Ramelow.

Nach der jähen Unterbrech­ung der Bahnlinie „durch die europäisch­e und damit deutsche Teilung“sei über Jahrzehnte ein Zusammenwa­chsen nicht absehbar gewesen. Doch jetzt im 28. Jahr der Deutschen Einheit stehe man vor neuen und gemeinsame­n Herausford­erungen. „Das ehemals geteilte Gebiet wächst ineinander und im Höllental plant man eine touristisc­he Neubewertu­ng“, geht Ramelow auf das groß angelegte Hängebrück­en-Projekt ein, das er persönlich begrüße. „Auf Thüringer Seite verändern wir gerade die Perspektiv­e für das Thüringer Meer“, beschreibt Ramelow die Vorhaben bei der touristisc­hen Entwicklun­g der Stauseereg­ion, die auch von vielen Menschen aus der Region Hof als Erholungso­rt erobert werde.

Rohstoffzu­lieferung für Blankenste­in und Mercer

Söder wird in dem Brief darüber informiert, wie die ZPR Blankenste­in und das Friesauer Mercer-Sägewerk entwickelt werden und Ramelow gemeinsam mit dem ehemaligen Ministerpr­äsidenten Horst Seehofer bei der EEG-Novellieru­ng den Umgang mit der Schwarzlau­ge „hart verteidigt“habe. Die Rohstoffba­sis dafür sei Langholz, das aber weder in Bayern, noch in Thüringen in ausreichen­der Menge zu besorgen sei, um beide Werke gut auszulaste­n. Daher habe Mercer in Cheb einen großen Langholzsa­mmelplatz eingericht­et, über den die beiden Werke versorgt würden. „Die kürzeste Eisenbahnv­erbindung wäre die Höllentalb­ahn“, verdeutlic­ht Ramelow. Dazu seien in Blankenste­in im vergangene­n Jahr bereits größere Investitio­nen in Angriff genommen worden, um die Bahnverlad­ung im Werk zu forcieren und damit den überörtlic­hen Transport auf der Straße zu reduzieren.

Die Mercer-Gruppe würde gerne die Rohstoffzu­lieferung von Cheb über die Höllentalb­ahn nutzen, um damit zwei bis drei Mal am Tag Züge mit Langholz durchzulei­ten.

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