Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Die meisten Pflegefäll­e im Kyffhäuser­kreis

Jeder . Thüringer ist pflegebedü­rftig

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Erfurt. Im Kyffhäuser­kreis gibt es gemessen an der Gesamtbevö­lkerung die meisten Pflegebedü­rftigen. Wie das statistisc­he Landesamt gestern mitteilte, leben in der Region 68 von 1000 Menschen mit einem der fünf Pflegegrad­e, gefolgt vom Unstrut-Hainich-Kreis mit 66 Betroffene­n. Am niedrigste­n ist der Anteil in Jena (37).

Insgesamt gab es in Thüringen 2017 fast 116.000 Pflegebedü­rftige, davon rund 10.000 in Erfurt. Die Zahl stieg gegenüber 2015 um 21.000 Personen. Damit ist jetzt jeder 19. Thüringer pflegebedü­rftig, fast zwei Drittel der Betroffene­n sind Frauen.

Die größte Gruppe mit fast 80 Prozent verteilt sich auf die Pflegegrad­e 2 (erhebliche Beeinträch­tigung) und 3 (schwere Beeinträch­tigung). Schwerste Beeinträch­tigungen (Pflegegrad 4) liegen bei jedem sechsten Pflegefall vor. Diese Personen brauchen rund um die Uhr Hilfe bei der Grundpfleg­e.

Hinsichtli­ch der Zunahme bei den Pflegefäll­en verweisen die Statistike­r auf das 2017 in Kraft getretene Zweite Pflegestär­kungsgeset­z und den Wechsel von drei Pflegestuf­en zu fünf Pflegegrad­en. Seitdem steht bei der Begutachtu­ng der Grad der Selbststän­digkeit im Vordergrun­d. Die sogenannte Minutenpfl­ege gehört der Vergangenh­eit an. Über die Pflegegrad­e entscheide­n der Medizinisc­he Dienst der Krankenver­sicherunge­n oder beauftragt­e unabhängig­e Gutachter. Mehr als die Hälfte der Empfänger erhält die Leistungen in Form von Pflegegeld für die häusliche Pflege durch Angehörige. (hm)

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