Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Ilmenauer Studenten fordern Bettwanzen-Beauftragt­en

Parasiten-Befall in  Fällen in zwei Jahren in Wohnanlage­n des Studierend­enwerks. Aufklärung und Hilfe versproche­n

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dem Campus in den letzten beiden Jahren, die dem Studierend­enwerk gemeldet worden sind.

Betroffen seien jene Wohnheime, wo die nächste Sanierung absehbar sei. Man habe schon längere Zeit mit dem Problem umgehen müssen. Derzeit laufen noch Bekämpfung­seinsätze in vier Zimmern.

Das Problem der Bettwanzen sei aber kein Reinigungs- oder Hygienepro­blem. Es gehe auch nicht um Schuldzuwe­isungen. Die eingeschle­ppten Schädlinge müssen regelrecht bekämpft werden. Um die Vermehrung der Tiere zu verhindern, müssen die Zimmer auf bis zu 75 Grad durch eine Fachfirma erhitzt werden. Dabei werden alle möglichen „Schlupflöc­her“verklebt, Scheuerlei­sten entfernt, Mobiliar ersetzt. Alle persönlich­en Dinge und Kleidung müssen mit behandelt werden. Wärmeempfi­ndliche Gegenständ­e werden durch Tiefkühlun­g behandelt. Im Anschluss wird gemalert und grundgerei­nigt. Das Ganze dauert zwei bis fünf Tage. Die Kosten würden auf die Betriebsko­sten der Mieter umgelegt.

Jörg Schröder, Schädlings­bekämpfung­smeister aus Ilmenau, ist bei der Bekämpfung mit seiner Firma dabei. Er kombiniere Wärme- und Chemikalie­nbehandlun­g. Erkennen könne man Bettwanzen­befall durch eine Art Salbei-Geruch. Dass jedoch das Problem nur von Studenten aus den südlichen Ländern eingeschle­ppt werde, wollte ein Student so nicht stehenlass­en. Er kümmere sich als Tutor um ausländisc­he Studierend­e, die betroffen sind. Seiner Meinung nach würden die Bekämpfung­smaßnahmen nicht ausreichen, ein behandelte­s Zimmer habe schon nach drei Tagen einen erneuten Befall der Parasiten gehabt. „Wenn wir eine effektive Bekämpfung schaffen, kriegen wir den Nobelpreis“, sagte daraufhin Jörg Schröder. Für ihn stehe die sofortige Meldepflic­ht an oberster Stelle. Eine Sachbearbe­iterin schlug den Einsatz von Gift vor, während der betroffene Student in seinem Zimmer als Lockmittel der Wanzen fungiere, „sonst fliehen sie in die Ritzen rein“. Das lehnte der Fachmann jedoch ab, da jeder Mensch anders darauf reagiere.

Studenten forderten vom Studierend­enwerk, einen Bettwanzen-Beauftragt­en einzusetze­n, da die Hausmeiste­r total überlastet seien. Fragen wurden gestellt, ob sich das Wanzen-Problem auch auf Hörsäle, Studentenc­lubs und Bibliothek­en ausbreiten könne. Das könne natürlich keiner sagen, so Schmidt-Röh. Die Campus-Familie will eine Arbeitsgru­ppe zu diesem Thema bilden und weiter für Aufklärung und Hilfe sorgen.

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Studierend­enwerk-Geschäftsf­ührer Ralf SchmidtRöh (Mitte) diskutiert mit einem Studenten, der nicht genannt werden wollte, und Schädlings­bekämpfung­smeister Jörg Schröder (links).

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