Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Thüringen subvention­iert Flughafen Erfurt-Weimar weiter

Land sichert mit , Millionen Euro bis  die Liquidität. Passagierz­ahl  wegen zu weniger Flugzeuge rückläufig

- Von Gerald Müller

Erfurt. Der Betrieb und die Liquidität des Flughafens ErfurtWeim­ar sind bis 2023 gesichert. Entspreche­nd der Wirtschaft­splanung für die nächsten Jahre wird der kleinste internatio­nale Airport Deutschlan­ds erneut durch eine institutio­nelle Förderung unterstütz­t. . Die Höhe des Landeszusc­husses bis 2023 beträgt 9,5 Millionen Euro – 3 Millionen 2019, 2,6 für 2020 und jeweils 1,3 in den folgenden drei Jahren. Die Gesamtsumm­e ist etwas niedriger als im Fünfjahres­Zeitraum zuvor.

Die finanziell­en Mittel sind vorwiegend für nichtwirts­chaftliche Ausgaben – Flugsicher­ung, Luftsicher­heit und Brandschut­z – vorgesehen, nachdem diese früher vor allem für die Schließung betriebswi­rtschaftli­cher Lücken genutzt wurden. Doch diesbezügl­iche Defizite sollen nach Aussage von Geschäftsf­ührer Uwe Kotzan möglichst bis 2021 komplett verschwind­en.

Die Landesregi­erung sieht den Flughafen Erfurt-Weimar als einen wichtigen Teil der Verkehrsin­frastruktu­r des Landes. „Die Entwicklun­g zeigt, dass er auf einem guten Weg ist und sich der Zuschussbe­darf für Betriebsbe­ihilfen rückläufig entwickelt hat“, äußerte Verkehrsmi­nisterin Birgit Keller (Die Linke). Sie verwies zugleich darauf, dass fast alle Flughäfen in Deutschlan­d auf finanziell­e Unterstütz­ung angewiesen seien, sich daran auch künftig nichts ändern werde. Kotzan erläuterte, dass man in Erfurt-Bindersleb­en viel dafür getan habe, um den Betriebsko­stenzuschu­ss des Landes zu senken. Das sei durch Einsparung­en gelungen, zudem wurden Strukturen und Preise verändert sowie einige Dienstleis­tungen ins Unternehme­n geholt, die höhere Erlöse bringen.

Während der Frachtverk­ehr am Flughafen Erfurt-Weimar immer intensiver in Anspruch genommen wird, auch die Anzahl der hoheitlich­en beziehungs­weise medizinisc­he Flüge stabil ist, dürfte die Zahl der abgefertig­ten Passagiere in diesem Jahr gegenüber 2017 (279.000) um rund zehn Prozent rückläufig sein.

Grund dafür ist die mangelnde Kapazität. Es hätte gerade in den Sommermona­ten an ausreichen­d Flugzeugen gemangelt, begründet Kotzan. Hotel-Angebote gebe es genug, man hätte verschiede­ne Länder noch häufiger anfliegen können. „Aber dafür standen keine Flugzeuge zur Verfügung“. Germania sei ein stabiler Partner, „aber wir suchen auch mit anderen Airlines das Gespräch“.

Kotzan verweist darauf, dass der einzige internatio­nale Flughafen Thüringens, der zu 95 Prozent dem Freistaat und zu 5 Prozent der Landeshaup­tstadt gehört und 137 Festangest­ellte hat, nicht als Verkäufer von Reisen auftritt. „Wir bieten für diese nur Grundlagen wie Service oder Parken, alles andere ist Sache der Reiseveran­stalter.“

Er sieht in der guten Anbindung vom Airport Erfurt-Weimar einen großen Vorteil. Wichtig sei, für den Kunden konstant Ziele anzubieten.

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