Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Pläne für Versorgung von Notfällen

Spahn will zentrale Klinik-Anlaufstel­len

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Berlin. Patienten müssen stundenlan­g warten, Ärzte und Pfleger bringt es ans Limit und darüber hinaus: Um überfüllte Rettungsst­ellen in vielen Kliniken zu entlasten, soll die Notfallver­sorgung außerhalb der normalen Praxis-Öffnungsze­iten grundlegen­d umgebaut werden. Im Moment kämen viel zu viele Patienten in die Krankenhäu­ser, sagte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Im neuen Jahr will er deswegen eine Großoperat­ion auf den Weg bringen. Zentrales Ziel: eine stärkere Steuerung der Patienten je nach Dringlichk­eit des Anliegens – über neue gebündelte Lenkungsst­ellen per Telefon und in den Kliniken.

Wenn Patienten anrufen, sollen sie sich in Notfällen künftig an gemeinsame Leitstelle­n wenden – über den bekannten Notruf 112 und den noch weniger bekannten ärztlichen Bereitscha­ftsdienst mit der Nummer 116 117. Dort sollen sie eine erste Einschätzu­ng bekommen und in die passende Versorgung­sEbene geschickt werden: ins Krankenhau­s, eine Bereitscha­ftspraxis oder auch in eine ganz normale Sprechstun­de am Montagmorg­en. Wenn Patienten ins Krankenhau­s gehen, soll es an bestimmten Kliniken „integriert­e Notfallzen­tren“geben – nicht nur als Option, wie schon in manchen Krankenhäu­sern praktizier­t. Dort arbeiten niedergela­ssene Bereitscha­ftsärzte und Klinikärzt­e – mit einem zentralen Empfang, der jeweils über die passende Behandlung entscheide­t.

In Kraft treten sollen die Neuregelun­gen laut Ministeriu­m Anfang 2020, dann sollen die Beteiligte­n des Gesundheit­swesens aber noch weitere Zeit für Vorbereitu­ngen bekommen. Bis zur konkreten Umsetzung könnte es also ungefähr noch bis 2021 dauern. (dpa)

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