Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Große Preisunterschiede bei rezeptfreien Erkältungsmitteln
Manche Produkte sind bis zu drei Euro günstiger bei gleicher Wirkung
Berlin. Bei Erkältungsmitteln gegen Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber oder Husten lohnt sich oft ein Preisvergleich. Rezeptfreie Präparate aus der Apotheke oder der Drogerie unterscheiden sich im Preis oft erheblich, auch wenn sie einen vergleichbaren Wirkstoff haben, wie eine Auswertung der Stiftung Warentest zeigt.
Generell rät Pharmazeut Professor Gerd Glaeske von der Universität Bremen dem Bericht zufolge von der Behandlung der Symptome mit Kombipräparaten ab. Diese belasteten den Körper unnötig. Stattdessen sollten die Symptome individuell behandelt werden. Gut belegt sei dabei die Wirkung von Wirkstoffen gegen Schnupfen und Schmerzen, weniger gut jene gegen Husten und Halsschmerzen. Hier sei aber immerhin eine „unterstützende Wirkung“möglich.
Gleichwohl können sich die Preise in allen Kategorien – Halsschmerzen, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber sowie Husten – stark unterscheiden, berichtet Stiftung Warentest. Bei Hustenmitteln ergaben sich zum Beispiel Unterschiede von zwei bis drei Euro. Auch beim Nasenspray verhält es sich ähnlich. So kostet ein bekanntes Spray nach Angaben von Stiftung Warentest 6,47 Euro, während ein vergleichbares von Sina AL bei 3,86 Euro liegt. Bei Tabletten gegen Fieber und Schmerzen lässt sich ebenfalls sparen. Brausetabletten mit Acetylsalicylsäure (ASS) kosten fast doppelt so viel wie klassische ASS-Tabletten zum Einnehmen. Auch bei Hustenlösern sind die Unterschiede groß, so die Experten. Eine Packung ACC Akut mit 20 Tabletten kostet den Angaben zufolge fast drei Euro mehr als gleichwertige Produkte von 1A Pharma und AL Akut. Stiftung Warentest rät Erkälteten, die preiswerten Mittel in der Apotheke zu bestellen, falls sie dort nicht vorrätig sind.
Stiftung Warentest hat für die Auswertung 50 Erkältungsmittel aus der Datenbank „Medikamente im Test“ausgewählt und für jedes Symptom die preiswertesten Mittel ausgewählt (die gesamte Tabelle kostenpflichtig auf www.test.de). Wer zu den Produkten greift, sollte sich aber keine Illusionen machen: Sie helfen, die Symptome zu lindern, den Infekt heilen können sie nicht. (dpa/kai)