Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Als Dieter Eilts im Roda- Stadion weilte

Vor 20 Jahren wurde das U19-Fußball-Länderspie­l zwischen Nordirland und Finnland in Stadtroda ausgetrage­n

- Jens Henning

Vor fast genau 20 Jahren – am 24. August 2003 – erlebte das Roda-Stadion in Stadtroda einen seiner sportliche­n Höhepunkte. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Thüringer Fußball-Verband (TFV) hatte das U19-NachwuchsL­änderspiel Nordirland gegen Finnland ins Roda-Stadion nach Stadtroda vergeben.

„Das war damals viel Arbeit. Ich kann mich erinnern, dass extra für das Spiel eine transporta­ble Tribüne aufgestell­t wurde“, sagte Steffen Knoll, damaliger Vereinsche­f beim gastgebend­en FSV Grün-Weiß Stadtroda.

Der große Wunsch, ein Spiel mit der deutschen U19-Auswahl in Stadtroda zu erleben, blieb indes unerfüllt. „Als die ersten Gespräche liefen, hatten wir noch eine kleine Hoffnung. Die Spiele waren in ein Dreier-Turnier zur Vorbereitu­ng der EM-Qualifikat­ion eingebunde­n“,erinnert sich Knoll.

Die Offizielle­n entschiede­n sich damals gegen Stadtroda und für die Stadien in Jena und Erfurt.„Offensicht­lich hatten sie Angst, dass wir in Stadtroda die Sicherheit­sbedingung­en nicht hätten erfüllen können“, sagte der einstige Vereinsche­f.

Zur damaligen U19-Auswahl Deutschlan­ds gehörte auch ein gewisser Mario Gomez, der später b für den VfB Stuttgart und den FC Bayern München auflaufen sollte. Das Zuschauer-Interesse für das Spiel Nordirland und Finnland in Stadtroda war groß. 545 Besucher sahen bei besten äußeren Bedingunge­n ein 1:1. Diese Zahl wurde Tage später weder beim Spiel Deutschlan­d gegen Nordirland (3:0) im Steigerwal­dstadion in Erfurt noch beim Spiel Deutschlan­d gegen Finnland (1:1) im Ernst-Abbe-Stadion in Jena erreicht.

Unter den Zuschauern in Stadtroda waren die beiden DFB-Trainer der damaligen U19, Dieter Eilts vom SV Werder Bremen, FußballEur­opameister 1996, und sein CoTrainer Wilfried Zander. Eilts Komin mentar in der Halbzeitpa­use lautete: „Das ist eine tolle Anlage hier. Da macht das Fußballspi­elen Spaß.“

Dass Stadtroda damals den Zuschlag für das Duell der beiden Nachwuchs-Nationalma­nnschaften überhaupt bekam, lag auch an der Unterstütz­ung des DFB-Präsidente­n Theo Zwanziger und am Vorsitzend­en des Jugendauss­chusses im Thüringer Fußball-Verband, Wolfgang Schakau aus Jena.

„Das Roda-Stadion galt damals als eine der schönsten Sportanlag­en

Thüringen. Die Gastmannsc­haften, auch viele höherklass­ige Teams, beneideten uns für unsere Anlage und für unseren Rasen, der einem englischen Teppich glich“, sagte Knoll.

Mit Jörg Neukirch hatten die Stadtrodae­r damals einen engagierte­n Platzwart. 2018 beendete Steffen Knoll seine ehrenamtli­che Tätigkeit als Vereinsvor­sitzender. Die Entwicklun­g und die sportliche­n Ergebnisse bei Grün-Weiß verfolgt er auch heute noch aufmerksam. „Wenn man wie ich so lange dabei war, kann man nicht einfach abschalten und loslassen und nichts mehr mit dem Fußball zu tun haben wollen.“

 ?? JENS HENNING ?? Steffen Knoll (links) und Werner Spatzier mit einer Eintrittsk­arte für das U19Länders­piel im Roda-Stadion.
JENS HENNING Steffen Knoll (links) und Werner Spatzier mit einer Eintrittsk­arte für das U19Länders­piel im Roda-Stadion.

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