Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)
Wagner-Kommandeur Utkin bei Moskau beerdigt
Kiew bittet Deutschland um Taurus-Marschflugkörper. Außenminister empfiehlt Kritikern Fronteinsatz
Der ehemalige Kommandeur der Söldnerarmee Wagner, Dmitri Utkin, ist nach Angaben russischer Staatsmedien auf einem Militärfriedhof bei Moskau beerdigt worden. Der vergangene Woche bei einem rätselhaften Flugzeugabsturz getötete Ex-Geheimdienstoffizier wurde am Donnerstag mit militärischen Ehren verabschiedet. Utkin galt als Mitbegründer der russischen Söldnerarmee. Er war gemeinsam mit dem Chef der Söldnergruppe, Jewgeni Prigoschin, am 23. August bei einem Flugzeugabsturz über Russland ums Leben gekommen. Prigoschin wurde am Dienstag in St. Petersburg beigesetzt.
Unterdessen hat die Ukraine angesichts erheblicher Verluste bei der Offensive gegen die russischen Invasoren Deutschland und die anderen EU-Staaten um weitere Waffenund Munitionslieferungen gebeten. Der ukrainische Außenminister
Dmytro Kuleba nannte am Donnerstag bei Gesprächen mit den Außenministern der europäischen Partner Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer. Um Russland die Produktion von Raketen und Drohnen zu erschweren, forderte er einen verstärkten Kampf gegen die Umgehung von Sanktionen. Kuleba rief Deutschland „konstruktiv, freundlich und ohne Druck“auf, endlich TaurusMarschflugkörper zur Verfügung zu stellen. „Es gibt wirklich kein einziges objektives Argument gegen diese Entscheidung“, sagte er. „Kritik am langsamen Tempo der Gegenoffensive zu üben, bedeutet, dem ukrainischen Soldaten ins Gesicht zu spucken, der jeden Tag sein Leben hingibt und Kilometer für Kilometer ukrainischen Boden befreit.“Er empfehle allen Kritikern, den Mund zu halten und selbst zu versuchen, in der Ukraine einen Quadratzentimeter zu befreien.