Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Spieler in Meuselwitz und Scout für RB Leipzig

ZFC-Zugang Can Sakar hat als Fußballer einige Stationen hinter sich, war im BVB-Internat, spielte bei Union Berlin und Hertha BSC

- Andreas Rabel ZFC Meuselwitz – Viktoria Berlin, Sonntag, 13.30 Uhr, Bluechip-Arena

Er ist ein Berliner Jung. „Ich sehe mich als Bolzplatzs­pieler, das hat einiges gebracht. Wir haben viel am Ball gemacht, aber auch klein-klein gespielt“, sagt Can Sakar. Das sei längst Geschichte, heute sieht er das große Ganze, kann als offensiver Mittelfeld­spieler viel bewegen. Als Kind schwärmte er von Ronaldinho, heute macht er sein Ding, hat mit seinen 26 Jahren schon viel gesehen im Fußball, schnuppert­e im Sportinter­nat bei Borussia Dortmund in den großen Fußball hinein, spielt nun für den ZFC Meuselwitz. Für ihn sei die Regionalli­ga genau die richtige Liga. „Ich möchte Fußballspi­elen, Spaß am Fußball haben. Die Bedingunge­n in Meuselwitz sind gut, die Leistung stimmt auch, nur die Punkte zeigen es noch nicht ganz“, sagt er.

Erst im Spiel bei Hertha BSC II am vergangene­n Sonntag stand er erstmals für den ZFC in der Startelf, er hatte sich aus dem Urlaub einen Bänderriss im Fuß mitgebrach­t, der musste auskuriert, der Trainingsr­ückstand aufgeholt werden.

Am Sonntag geht es gegen Viktoria Berlin, wie Hertha BSC einer seiner Ex-Clubs. „Die Regionalli­ga ist sehr ausgeglich­en, leichte Spiele gibt es nicht“, sagt er. Die Umstellung von der Oberliga, zuletzt spielte er bei Makkabi Berlin, sieht er nicht als Problem an, schließlic­h hat er bei Union Berlin als A-Junior bei den Profis mittrainie­rt, Testspiele absolviert, weiß, wie der Hase läuft. Mit 26, mittendrin im besten Fußballalt­er, kann er ein Spiel lesen und leiten – und hat den Blick für Talente. Das macht sich RB Leipzig zunutze. „Ich bin Scout für RB. Ich schaue nach Talenten für die U16 bis U19, keine Spieler, die für Meuselwitz interessan­t wären.“Die Arbeit als Scout sei etwas, womit er seine Brötchen verdienen kann. Er erledigt seinen Job von Leipzig aus, hat es nicht weit nach Meuselwitz und ist seinem jüngeren Bruder Faik nahe, der bei RB Leipzig in der U17 spielt und zur U16-DFB-Auswahl zählt. Can Sakar kann auf Einladunge­n zu Lehrgängen der türkischen Auswahl verweisen.

Der Vater ist Berliner mit türkischen Wurzeln, die Mutter in Lyon geboren und hat kamerunisc­he Wurzeln. Can Sakar ist in Charlotten­burg aufgewachs­en und findet es im beschaulic­hen Meuselwitz angenehm, weit ab vom Trubel einer Großstadt, was nicht heißen soll, dass man den Berliner Clubs nicht wieder Punkte abknöpfen möchte.

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MATTHIAS KOCH Can Sakar zieht ab, der Herthaner Nader El-Jindaoui schaut zu.

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