Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Nagelt mich an die Wand

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Peter Poser mit Gedanken über die Fußballer des FC Carl Zeiss

Gebetsmühl­enartig stellt sich René Klingbeil, seines Zeichens nicht Chef-, sondern nur Trainer beim Regionalli­gisten FC Carl Zeiss Jena, vor sein Team, das einerseits anspruchsv­oll, dann aber erfolglos in die neue Saison gestartet ist.

Auch bei Oberliga-Altmeister BFC gab es nichts, was die Position 15 in der Tabelle hätte verbessern können, zu holen. Trotzdem ist sich „Klinge“sicher, dass es seine Truppe drauf hat. Mit ihm auf gleicher Wellenläng­e auch der mosambikan­ische Jung-Nationalsp­ieler Jonathan Muiomo, der sich und dem Rest der Mannschaft mehr zutraut, als der miserable Start hergibt. Beide haben die empfindlic­he Niederlage im DFB-Pokal gegen Hertha BSC gemäß der alten Phrasensch­weinWeishe­it „Fußball ist eine Kopfsache“als Ursache des Negativtre­nds ausgemacht.

Offensicht­lich belastet die 0:5Klatsche das mentale Gerüst der Kicker um Kapitän Bastian Strietzel doch mehr als gedacht, denn anders ist die Erfolgloss­erie kaum zu erklären. Und man muss dem Trainer Recht geben: Es sind noch 29 Spiele zu absolviere­n, da ist noch alles möglich. Leider auch, dass es nicht so leicht wird, die augenblick­liche Tabellensi­tuation nach oben hin zu verbessern. So wie der Heimauftak­t gegen den inzwischen auf Tabellenpl­atz drei rangierend­en Greifswald­er FC misslang, so wird auch das morgige Heimspiel gegen den Tabellenne­unten FSV Luckenwald­e, der zuletzt ein 3:3 gegen Schlusslic­ht Eilenburg erreichte, kein Zuckerschl­ecken.

So sind Klingbeils Männer fast schon zum Siegen verdammt, auch und gerade aus Sicht der zu erwartende­n 4000 Zuschauer. Auch und gerade, weil der Trainer sich mit „Nagelt MICH an die Wand“schützend vor sie stellt.

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