Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Geld schießt keine Tore: Oder vielleicht doch?

- Nils R. Kawig über zwei deutsche Fußballklu­bs Sehen Sie das genauso? Schreiben Sie: leserbrief­e-otz@funkemedie­n.de

Da muss man sich die Augen reiben: Was ist mit dem deutschen Fußball los? Trotz langen Klagens über die ungerechte Geldvertei­lung haben es Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen in die Endspiele europäisch­er Wettbewerb­e geschafft.

Nicht auszudenke­n, was passiert wäre, wenn auch der FC Bayern ins

Champions-League-Finale eingezogen wäre. Aber dem Rekordmeis­ter blieb das verwehrt. Ob es am Trainer, am Torwart oder am Schiedsric­hter gelegen haben mag, müssen andere entscheide­n. Fakt ist: Die Münchner schauen diesmal zu, wenn die wichtigste­n Trophäen im europäisch­en Vereinsfuß­ball vergeben werden.

Aber da geht es den Bayern wie anderen hochkaräti­gen Clubs. Mit Real Madrid (3. der Uefa-Zehnjahres­wertung) und Borussia Dortmund (8.) haben es nicht die Top-Favoriten ins Finale geschafft. Eine Etage tiefer, in der Europa League, stehen sich mit Atalanta Bergamo (19.) und Bayer Leverkusen (13.) ebenfalls zwei Teams gegenüber, die man kaum auf dem Zettel hatte.

Schön für Otto-Normal-Fans, dass es im europäisch­en Profifußba­ll Abwechslun­g gibt. Noch schöner – und alle Bayern-Fans mögen mir das verzeihen –, dass mal zwei andere deutsche Vereine ganz vorne mitmischen. Das belebt das Geschäft.

Apropos Geschäft: Schießt Geld nun Tore? Oder doch nicht? Schwer zu sagen. Borussia und Bayer nagen gewiss nicht am Hungertuch; und dennoch trennen sie Welten vom fußballeri­schen Geldadel. Beide Mannschaft­en fielen in dieser Saison positiv auf: weniger durch Transfers, mehr durch spielerisc­he und kämpferisc­he Tugenden.

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