Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)
Wohlfühl-Nachrichten gegen den Prozess-Blues
Eine TV-Moderatorin hält Donald Trump während des Verfahrens mit einem mobilen Printer bei Laune
Washington/New York. Auch ExPräsidenten suchen manchmal Halt. Als Donald Trump am Freitag im Schweigegeld-Prozess um den Porno-Star Stormy Daniels während der Pause ein vertrautes Gesicht auf den Zuschauerbänken im Gericht von Manhattan erkannte, hellt sich die notorisch grantige Miene des 77-Jährigen umgehend auf. Zum Wochenausklang stand zunächst erneut Madeleine Westerhout im Mittelpunkt. Sie war bis 2019 Trumps persönliche TerminKoordinatorin im Weißen Haus. Und sie hatte nach eigenen Angaben im Februar 2017, da war Trump schon Präsident, einen Termin mit dessen Ex-Anwalt Michael Cohen arrangiert. Dabei soll es laut Anklage um die Modalitäten der Schweigegeld-Zahlung von 130.000 Dollar an Daniels gegangen sein. Westerhout bestätigt in der Verhandlung, von der Causa Daniels gewusst zu haben. Die „ganze Situation“sei „sehr unangenehm“gewesen, sagte sie auf Nachfragen von Trumps Anwältin Susan Necheles. Ihr Versuch, von der ehemaligen Assistentin bestätigt zu bekommen, dass Trump mit der Schweigegeldzahlung (wegen einer Sex-Affäre mit Daniels in 2006) in erster Linie Unbill von seiner Ehefrau Melania fernhalten wollte, mochte Westerhout nicht bestätigen. Die Reihe der Zeugen, die direkt oder indirekt beglaubiDas gen, dass Trump 2016 vor allem um seine Chancen bei der Präsidentschaftswahl fürchtete, wäre der Seitensprung publik geworden, und deshalb zahlte, ist damit noch mal länger geworden.
machten den Job von Natalie Harp noch ein Stück schwerer. Die frühere TV-Moderatorin versorgt Trump mithilfe eines mobilen Printers mit frischen Medienberichten, die geeignet sind, seine Laune zu heben. Eine der stimmungsaufhellenden Geschichten dürfte am Freitag die über Karen McDougal gewesen sein. Das Ex-„Playboy“-Modell hatte nach eigenen Angaben von 2006 bis 2007 eine Sex-Affäre mit Trump. Ihre „Geschichte“wurde totgeschwiegen. McDougal bekam dafür 150.000 Dollar. Die Staatsanwaltschaft will sie wohl nicht in den Zeugenstand rufen – eine potenzielle Peinlichkeit weniger für Trump und Ehefrau Melania.