Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)
Mit Künstlicher Intelligenz zum perfekten Foto
Wie hilft mir Künstliche Intelligenz beim Fotografieren mit dem Smartphone? IMTEST antwortet auf Leserfragen
Die Aufruhr um Künstliche Intelligenz (KI) befindet sich unter anderem bei Smartphones auf einem Allzeithoch. Namhafte Hersteller wie Google und Samsung setzen dabei auf hauseigene KI, die eine Vielzahl an Extras mitbringt: Sie hilft etwa bei der Produktivität, aber auch bei der Kreativität. Denn die Kameras der Top-Smartphones sind mittlerweile mit allerhand KI-Funktionen ausgestattet, die es selbst Amateuren ermöglicht, wie Profis zu fotografieren. Doch wo greift einem die KI beim Fotografieren unter die Arme? Um diese und weitere Fragen zu klären, zeigt IMTEST einige Möglichkeiten anhand des Samsung Galaxy S24 Ultra, des zurzeit besten Smartphones 2024. Hier versammelt sich unter dem Begriff „Galaxy AI“eine Menge nützlicher KI-Funktionen.
Die Künstliche Intelligenz bringt Licht ins Dunkel
Klarer Himmel, Sonnenschein – beim Fotografieren mit dem Smartphone sind die Lichtverhältnisse entscheidend. Wenn viel Licht zur Verfügung steht, sehen Bilder bereits bei erschwinglichen Smartphones brillant aus. Ist es jedoch diesig oder gar dunkel draußen, werden Bilder schnell unscharf. Hier hilft beispielsweise die Künstliche Intelligenz von Samsung. Sie optimiert eingehende Bildsignale für ein helleres, noch klareres Bild. Ein nächtlicher Horizont kann so beispielsweise noch natürlicher wirken, selbst feine Verläufe bleiben erkennbar. Auch ein grünes LED-Schild – etwa von einer Apotheke – strahlt damit auf Bildern noch intensiver. Wer also gern bei Nacht fotografiert, kann aus seinen Bildern dank KI-Unterstützung noch mehr herausholen.
Reflexionen entfernen
Eine weitere nützliche KI-Funktion wird jeden freuen, der schon mal ein Foto aus einem Flugzeug geschossen hat. Das Lichtermeer der Stadt ist beim Landeanflug ein überaus attraktives Motiv – wird jedoch häufig von Reflexionen gestört, sei es durch das Smartphone selbst oder durch ein angeschaltetes Licht in der Kabine. Auch hier kann die Künstliche Intelligenz optimieren. Auf Knopfdruck entfernt beispielsweise Samsungs Galaxy AI Reflexionen aus dem Foto und kaschiert die betroffenen Bereiche geschickt. Das erlaubt noch klarere Aufnahmen, wenn man beispielsweise
aus einem Fenster fotografiert.
Bilder nachträglich kolorieren
Auch alte Bilder profitieren von den neuen KI-Werkzeugen. SchwarzWeiß-Aufnahmen – beispielsweise alte Familienporträts – kann mittels KI-Einsatz neues Leben eingehaucht bekommen. Einmal abfotografiert, lassen sich diese Bilder nachträglich einfärben. Die Künstliche Intelligenz interpretiert die Farben und die Strukturen auf dem Foto und erkennt so beispielsweise einen Fluss, der aufgrund dessen dann in Blau eingefärbt wird. Auch
die Färbung von Kleidung, die Haarfarbe oder der Hautton werden so ermittelt.
Generative Bildbearbeitung
Die Nachbearbeitung von geschossenen Aufnahmen ist ein elementarer Teil der Fotografie, der enorm von der Künstlichen Intelligenz profitiert. Nutzerinnen und Nutzer sind dadurch in der Lage, ganze Bildkompositionen nachträglich zu verändern. So lässt sich bei Googles neuen Pixel-Smartphones beispielsweise in wenigen Schritten die Lichtstimmung auf einem Bild ändern oder der Hintergrund ganz
austauschen. Das Zauberwort hierfür lautet generative Bildbearbeitung. Die Künstliche Intelligenz kann hier neue Inhalte schaffen, auf Basis der Befehle, die ihr gegeben werden. Auch bei Samsung klappt dies ganz einfach. Mithilfe von Galaxy AI lassen sich Fotos etwa nachträglich begradigen. Das ist beispielsweise hilfreich, wenn man eine Sehenswürdigkeit – wie den Eiffelturm – fotografiert hat und diesen in Schieflage korrigiert, dabei aber keine Bildbereiche verlieren möchte. Außerdem lassen sich unerwünschte Dinge – etwa ein im Blickfeld parkendes Auto – einfach entfernen. Vehikel sowie Schattenwurf werden so organisch ersetzt und müssen lediglich eingekreist werden. Und auch beim Basteln an der Aufnahme steht einem die KI mit Rat und Tat zur Seite. Beim Samsung Galaxy S24 Ultra werden für jedes Foto die passenden Optimierungsempfehlungen gegeben. Das hilft vor allem Anfängern, die bei der Auswahl der kreativen Werkzeuge unterstützt werden. Die Funktion ist dabei kompatibel mit den Formaten JPG, PNG, GIF und sogar MP4, Videobearbeitung geht dementsprechend auch. Je nach Foto – sei es ein Porträt, eine Nachtaufnahme oder ein im Makromodus geschossenes Bild – gibt es auch unterschiedliche Optimierungsvorschläge. Die KI erkennt dabei das jeweilige Bild automatisch.
Die beste Aufnahme dank KI
Genauso wie Samsung bietet auch Google exklusive KI-Funktionen beim Fotografieren: Ein gutes Beispiel ist das „Best-Take-Feature“, auf Deutsch „Beste-Aufnahme-Funktion“. Das KI-Werkzeug sucht nach ähnlichen Aufnahmen – beispielsweise fünf nacheinander geschossenen Familienbildern. Im Nachgang werden nun die besten Posen und Gesichtsausdrücke der jeweiligen Personen ermittelt und zu einer optimierten Aufnahme zusammengefügt. Nutzerinnen und Nutzer können so in einem Auswahlmenü zwischen verschiedenen Posen wählen. Natürlich sind die Ergebnisse hier noch nicht perfekt, aber so gehören aus Versehen geschlossene Augen beispielsweise der Vergangenheit an, das jeweilige Gesicht wird binnen Sekunden getauscht.
Verlustfrei zoomen
Ebenfalls Google-exklusiv ist die KI-Funktion „Zoom Enhance“. Wie den Agenten in einem Kriminalfilm ist es dadurch möglich, Bilder digital zu vergrößern, ohne dass die Qualität darunter leidet. Google zeigt dies anhand eines Fotos der Golden Gate Bridge, deren rote Stahlträger auch noch bei sehr erhöhter Zoomstufe scharf bleiben.
Weitere KI-Funktionen
Wie eingangs bereits erwähnt durchdringt die Künstliche Intelligenz nicht nur die Kamera des Smartphones – sie ist quasi omnipräsent. Auf imtest.de hat die Redaktion die wichtigsten KI-Funktionen des Samsung Galaxy S24 Ultra ausprobiert. Alle Details und Ausführungen gibt es unter folgendem Link: www.imtest.de/473242.