Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)
Freie Wählergemeinschaft will den Bürgermeister-Wechsel in Dornburg-Camburg
FWG geht selbstbewusst in die Stadtratswahl. Auch ohne eigenen Bewerber will sie Bürgermeister-Wechsel herbeiführen
Klaus Sammer, der bisherige Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Dornburg und erneute Spitzenkandidat, gibt für die Stadtratswahl in Dornburg-Camburg ein klares Ziel aus: „Wir wollen dazugewinnen“. Bei der vorangegangenen Stadtratswahl war seine FWG auf dem dritten Platz gelandet und hatte fünf Sitze im Stadtrat erobert. „Jeder Sitz mehr wäre gut“, so Sammer.
Und obwohl die FWG Dornburg keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt, will sie auch bei der Bürgermeisterwahl in DornburgCamburg mitentscheiden. „Wir unterstützen Jens Tischendorf“, sagt Klaus Sammer. Jens Tischendorf (Bündnis Ehrenamt) fordert wie auch Frank Wolf (DornburgCamburger Bürgerverein) die Amtsinhaberin Dorothea Storch (CDU) heraus. Für Tischendorf spreche, dass er „vernünftig und kommunikativ“sowie in den Ortsteilen der Stadt beliebt sei.
30 Straßen müssen saniert werden
Nicht nur bei der Bürgermeisterwahl versucht sich die FWG Dornburg von der CDU abzugrenzen. „Wir waren die einzige Fraktion, die sich um das Freibad in Camburg gekümmert, sich für die Schule in Dorndorf-Steudnitz und den Kindergarten in Dornburg eingesetzt hat“, so Sammer. Ansonsten sei von der CDU „vieles nicht gewollt worden“, ergänzt Enrico Schumann, der mit Klaus Sammer und Claudia Hendreich das Spitzentrio der FWG Dornburg bildet. Es sei „kurios“, dass in der letzten Stadtratssitzung
vor der Wahl über so viele Themen abgestimmt wurde „wie zuvor in der gesamten Legislaturperiode nicht“. Für die kommenden Jahre im Stadtrat habe sich die FWG Dornburg nun einiges vorgenommen: So müssten in der Stadt Dornburg-Camburg über 30 Straßen saniert,
neuer Wohnraum geschaffen sowie beispielsweise für das Schießhaus und das Feuerwehrgebäude in Dornburg Lösungen gefunden werden.
„Gleichzeitig muss die Entschuldung der Stadt weiter vorangetrieben werden“, sagt Marco Buchwald,
zuletzt der Vorsitzende des Stadtrats. Klaus Sammer weist indes die Sichtweise zurück, dass die FWG Dornburg vorrangig Politik für den Ortsteil Dornburg mache. „Wir machen da keinen Unterschied, auch wenn uns das oft vorgehalten wird. Wir sind für die gesamte Stadt Dornburg-Camburg da und haben Leute aus allen Ortsteilen in unseren Reihen“, so Sammer.
Auch mit der Zeit, als die Stadtratsarbeit vom Streit zwischen CDU auf der einen Seite und FWG Dornburg sowie den inzwischen aufgelösten Fraktionen FWG DornburgCamburg und Bürger für Camburg geprägt wurde, will er sich nicht mehr auseinandersetzen. „Zurückblicken bringt nichts“, sagt Klaus Sammer.
Sohn von Klaus Sammer stellt sich zur Wahl
Mit ihm treten nun insgesamt 19 Frauen und Männer bei der Stadtratswahl an. Neben Klaus Sammer, Enrico Schumann, Claudia Hendreich und Marco Buchwald sind das Ruben Baunack, Alexandra Drechsler, Frank Fischer, Uwe Frische, Eric Hüttenrauch, Christoph Koch, Mike Mollek, Toni Münzel, Silvio Preuß, Torsten Reichhold, Kati Schenke, Tom Schmidt, Henriette Wieckenberg, Andreas Wirtschoch und Gunter Wolleschensky. Zudem will die FWG Dornburg weiterhin den Ortsteilbürgermeister von Dornburg stellen: Auf Klaus Sammer soll sein Sohn Tristan folgen. Allerdings hat dieser mit Frank Wolf (Dornburg-Camburger Bürgerverein), der als Einzelbewerber antritt, einen Konkurrenten.
Dass Klaus Sammer trotz seines Rückzugs als Ortsteilbürgermeister und aus dem Kreistag des SaaleHolzlandes im Stadtrat von Dornburg-Camburg weitermachen will, wird bei seinen Mitstreitern in der FWG Dornburg sehr begrüßt. „Wir sind auf ihn angewiesen, er kümmert sich viel um andere“, sagt Frank Fischer.