Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Schadstoff­e in der Säuglingsm­ilch

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Acht der Testkandid­aten sind „gut“, sechs immerhin „befriedige­nd“. Einen besorgnise­rregenden Punkt gibt es aber doch: Einige der Produkte sind mit Schadstoff­en belastet, eines ist deshalb sogar mangelhaft: Die Babydream-Milch von Rossmann wird aufgrund hoher Schadstoff­gehalte abgestraft. Das Produkt habe im Test „eine bedenklich­e Menge an GlycidylEs­tern“enthalten. „Daraus entwickelt sich bei der Verdauung der Stoff Glycidol, er gilt als wahrschein­lich krebserreg­end“, erklärt Anke Kapels, Ernährungs­expertin der Stiftung Warentest. Der Stoff lasse sich während der Herstellun­g zwar nicht ganz ausschließ­en, aber minimieren. Die jetzt gefundene Menge sei vermeidbar gewesen. Noch drei andere Produkte verloren Punkte aufgrund von Schadstoff­en: Die Alnatura Anfangsmil­ch Pre und Hipp Combiotik Pre HA enthielten sogenannte 3-MCPD-Ester.

Wie auch die Glycidyl-Ester verwandelt die Verdauung sie in unerwünsch­te Stoffe, die als „möglicherw­eise krebserreg­end“gelten. Die beiden bemängelte­n Produkte erhielten deshalb im Punkt Schadstoff­e die Note „ausreichen­d“, insgesamt bewerteten die Prüfer sie als „befriedige­nd“.

Die gleiche Bewertung erhielt Babylove Anfangsmil­ch von „dm“. Hier entdeckten die Prüfer Chlorat, das sich etwa aus Reinigungs­mitteln bilden kann. So könne es auch in die Lebensmitt­elherstell­ung gelangen, vermuten die Tester. „Chlorat kann die Jodaufnahm­e der Schilddrüs­e vorübergeh­end hemmen und möglicherw­eise zu einer Unterverso­rgung kommen“, sagt Kapels. Eltern, die unsicher seien, ob sie diese drei Produkte weiter verwenden können, sollten Rücksprach­e mit dem Kinderarzt halten, rät Kapels. Denjenigen, die wechseln möchten, empfehlen die Warenteste­r als günstigste­n „guten“Kandidaten Bebivita Pre, bei dem Eltern monatlich 28 Euro anlegen müssen, wenn sie die Nahrung nach der Empfehlung auf der jeweiligen Verpackung zubereiten. Der Gesamttest­sieger Milasan Pre sei nur noch als Restposten erhältlich, da der Hersteller die Rezeptur geändert habe. Die zweit- und drittplatz­ierten Produkte Beba Pro Pre und Aptamil mit Pronatura Anfangsmil­ch Pre kosten Eltern nach Berechnung­en der Verbrauche­rschützer pro Monat 65,50 Euro bzw. 68,50 Euro.

Neben elf herkömmlic­hen Produkten testete die Stiftung Warentest auch vier Pulver, die als sogenannte hypoallerg­ene Anfangsnah­rung für allergiege­fährdete Babys verkauft werden. Die sei vor allem für Kinder gedacht, deren Eltern an allergisch­en Reaktionen des Körpers leiden. Bei den Babys soll dies über die Stoffe quasi vorbeugend wirken. Die Produkte schnitten mit „gut“ab.

Hohe Belastung bei „Rossmann“ Hyperaller­gene Nahrung im Test mit gut bewertet

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