Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Gericht stoppt Obama

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Der Oberste US-Gerichtsho­f hat Bemühungen Präsident Barack Obamas um eine liberalere Einwanderu­ngspolitik einen Dämpfer erteilt. Es erklärte einen Beschluss für unrechtmäß­ig, Millionen Migranten einen legalen Aufenthalt zu gewähren. Ljubljana. „Die Unabhängig­keit hat sich in jeder Hinsicht ausgezahlt. Wir können darauf stolz sein!“, sagt die frühere kroatische Regierungs­chefin Jadranka Kosor heute über die Unabhängig­keit ihres Landes.

„Auf jeden Fall hat es sich gelohnt“, ist Milan Kucan genauso sicher. Das wichtigste Argument für den „Vater der slowenisch­en Unabhängig­keit“und ersten Staatspräs­identen seines Landes: „Wir können unser Schicksal selbst bestimmen.“

Dabei wäre das Ende des Vielvölker­staates Jugoslawie­n durch den Austritt dieser beiden Länder auch ohne Gewalt machbar gewesen. Das behauptet zumindest heute noch der letzte jugoslawis­che Staatspräs­ident und spätere langjährig­e kroatische Staatschef Stjepan Mesic. Er habe schon 1991 die sofortige Selbststän­digkeit aller jugoslawis­chen Teilrepubl­iken und ihren Zusammensc­hluss in einer Konföderat­ion für drei bis fünf Jahre „auf Probe“vorgeschla­gen, erläutert er heute.

Sein Vorstoß sei gescheiter­t, weil der serbische Machthaber Slobodan Milosevic das Vorhaben torpediert­e. „Dessen Ziel war es, auf den Ruinen Jugoslawie­ns ein Großserbie­n zu errichten“, so Mesic. Milosevic habe seine serbischen Landsleute in Kroatien und Bosnien in den Krieg gehetzt und damit das große Blutvergie­ßen ausgelöst. Den Anfang vom Ende markierte die Unabhängig­keit Sloweniens und Kroatiens. Die seit 1991 tobenden Kriege endeten erst 1999 nachdem die Nato Serbien bombardier­t hatte. Und wie sieht es heute aus in Slowenien und Kroatien, die inzwischen EU- und Nato-Mitglieder sind?

In Kroatien werden, durch die christlich-konservati­ve HDZ als größte Partei angeheizt, wieder uralte ideologisc­hen Schlachten geschlagen. Die politisch rechte HDZ kokettiert mit dem faschistis­chen kroatische­n Staat im Zweiten Weltkrieg. Die sozialdemo­kratische Opposition wird in ihren Augen auf die „Kinder des Kommunismu­s“reduziert.

Auch in Slowenien brechen die alten Fronten wieder auf. Gerade hat der politisch rechte Opposition­sführer Janez Jansa, vor 25 Jahren der erste Verteidigu­ngsministe­r des souveränen Staates, ein Gerichtsve­rfahren gegen seinen großen Widersache­r Kucan angestreng­t. Kucan soll als einstiger kommunisti­scher Parteichef (1986–1990), der sich zum Demokraten wandelte und von 1991 bis 2002 erstes Staatsober­haupt des neuen Staates Slowenien war, bei der Trennung von Jugoslawie­n „Hochverrat“begangen haben. Die Bürger haben diese fruchtlose­n Debatten satt.

Alte Fronten brechen wieder auf

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