Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Hagel, unterspülte Gleise und entwurzelte Bäume
Mainz. Schwere Unwetter haben am Freitag große Teile Westdeutschlands getroffen. In Stromberg im Hunsrück wurde nach schweren Regenfällen und teils meterhohen Überschwemmungen Katastrophenalarm ausgelöst. Einsatzkräfte retteten Bewohner mit Booten aus ihren Häusern. Das Wasser stand laut Krisenstab teilweise zwei Meter hoch in den Straßen.
Auf der Bahnstrecke Wiesbaden–Koblenz kam es wegen Unwetterschäden im Mittelrheintal zu Beeinträchtigungen. Beiderseits des Rheins seien die Gleise unterspült worden, sagte eine Bahnsprecherin.
In Mittelhessen kamen bei einem Gewitter 4 Zentimeter dicke Hagelkörner vom Himmel. In Gießen liefen nach starkem Regen in wenigen Minuten Keller voll Wasser. Kurzzeitig musste auch die Autobahn A 485 zwischen Linden und Bergwerkswald gesperrt werden.
Bereits in der Nacht zu Freitag hatte es unter anderem in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein Unwetter gegeben. Aus dem Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen waren überflutete Keller, entwurzelte Bäume und Hagelschäden gemeldet worden.
Betroffen war auch die 20. Ausgabe des „Hurricane“-Festivals in Scheeßel (Niedersachsen): Gewitter waren übers Festivalgelände gezogen. Bei starkem Regen hatte sich laut Polizei um ein Partyzelt ein See gebildet. Aus Sorge um die darin aufgebaute elektrische Anlage hatten die Veranstalter geplante Auftritte auf eine andere Bühne verlegt. Auf dem Campingplatz waren viele Zelte von Besuchern mit Wasser vollgelaufen.
Unwetter haben am Freitag in mehreren Bundesländern teils große Schäden angerichtet. Betroffen war auch ein Musikfestival in Niedersachsen.