Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

CDU kritisiert Zeitplan der Gebietsref­orm

- Von Christian Thiele

Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag hält die zeitliche Reihenfolg­e der von Rot-RotGrün geplanten Gebietsund der Verwaltung­sreform für falsch.

Erfurt. „In einer Gebietsref­orm muss zwingend zunächst eine Verwaltung­sreform vorausgehe­n“, sagte Innenexper­te Wolfgang Fiedler am Freitag im Landtag. Die Parlamenta­rier berieten in erster Lesung über einen Gesetzentw­urf der Landesregi­erung, der Grundsätze enthält, wie die Landesverw­altung in Zukunft umgebaut werden soll. Er wird nun in den zuständige­n Ausschüsse­n weiter beraten.

Fiedler warf der Landesregi­erung vor, sie setze „auf wilden Reformismu­s, der mehr Behörden schafft als vorher“. Das Ziel einer zweistufig­en Verwaltung auszugeben, sei alles andere als dienlich. Bislang ist sie dreigliedr­ig strukturie­rt – mit den Ministerie­n, Landesbehö­rden wie dem Landesverw­altungsamt und den Ämtern auf Kreisebene. Das Land plant außerdem, den Kommunen mehr Aufgaben zu übertragen.

Staatskanz­leichef BenjaminIm­manuel Hoff (Linke) sagte, Ziel des vorgelegte­n Gesetzes sei es, die Aufgaben der Verwaltung zu beleuchten. Dies sei aber „kein Prozess, den man am Punkt x beginnt und der am Punkt y abgeschlos­sen ist, sondern ist ein Dauerproze­ss“. Am Donnerstag hatte der Landtag das Vorschaltg­esetz zur Gebietsref­orm verabschie­det.

Bei der Strukturre­form ist Thüringen ein Nachzügler in Ostdeutsch­land: Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenbur­gVorpommer­n haben sie bereits vor einigen Jahren umgesetzt. In Brandenbur­g soll im Juli eine Entscheidu­ng fallen. Thüringen müsse einen langjährig­en Reformstau auflösen, sagte Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD). „Wir haben dringenden Nachholbed­arf.“

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