Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Witwe von Bergmann hofft auf Aufklärung
Zwei Jahre nach dem Grubenunglück in Sollstedt liegt der Staatsanwaltschaft Mühlhausen mittlerweile ein Expertengutachten vor. Ausgewertet worden ist dieses aber bislang noch nicht.
Sollstedt. Die Witwe des vor zwei Jahren bei einem Grubenunglück in Sollstedt (Landkreis Nordhausen) ums Leben gekommenen Bergmanns hofft auf die baldige Aufklärung der Unglücksursachen. „Ich wünsche mir Klarheit, ob er vielleicht auch ein bisschen leichtsinnig gewesen ist“, sagte die Frau im Gespräch mit MDR Thüringen. Sie hoffe, dass dies durch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ausgeschlossen werden könne.
Der 67-jährige Bergmann aus Erfurt war bei einer Begehung des ehemaligen Kaliwerks im nordthüringischen Sollstedt am 24. Juni 2014 verschüttet worden. Er hatte gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Grubenbetreibers NDH-E einen ehemaligen Belüftungsschacht begutachtet, aus dem seit Wochen Füllmaterial entnommen worden war.
Grund waren unerwartete Setzbewegungen des Materials. Als sich die beiden Bergleute am Fuß des senkrechten Schachts aufhielten, geriet eine größere Menge Geröll und Schutt in Bewegung und begrub die beiden Männer unter sich. Der 67-jährige Bergmann kam ums Leben, sein Begleiter wurde verletzt geborgen.
Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen ermittelt seit zwei Jahren wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung. Mittlerweile liegt der Ermittlungsbehörde ein Experten-Gutachten zu dem Unglück vor. Dieses ist aber bislang noch nicht ausgewertet worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft verwies im Gespräch mit MDR Thüringen auf Zeitmangel. Man sei derzeit mit vielen Verfahren beschäftigt.