Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Batterien laden hinterm Museum: Das braucht Zeit
Cursdorf. Gut vier Wochen sind vergangen, seitdem feierlich die Ladestation am Dorfgemeinschaftshaus, das zugleich auch die Touristeninformation und das historische Glasapparatemuseum beherbergt, eröffnet wurde.
Von einem Baustein in einem Mosaik von Angeboten war damals die Rede und so wollen die beiden Touristiker das ganze auch jetzt verstanden wissen. Ihr Thema sei jetzt nicht in erster Linie das Zählen von Ladevorgängen, sondern die Verknüpfung der Angebote. Immerhin kostet der Ladevorgang ja pauschal die Mietgebühr für das Gepäckfach.
Im Gepäckfach gibt es zwei Steckdose, mit denen die Akkus der Elektrofahrräder geladen werden können. Und Platz genug, für viel Fahrradfahrerausrüstung, die man vielleicht nicht am Rad lassen möchte, das derweil am Fahrradständer gleich um die Ecke angeschlossen werden kann. Jetzt muss der E-Biker nur noch daran gedacht haben, das Ladegerät mitzunehmen. Und vielleicht auch das für das Smartphone oder die ActionCam, immerhin gibt es ja zwei Steckdosen.
Da das Laden Zeit braucht, kann diese natürlich in Cursdorf verbracht werden, so das hintersinnige Kalkül.
Und daher hat die Tourist-Information mit örtlichen Gewerbetreibenden geredet, ob sie jenen, die einen Schließfachschlüssel mit Anhänger vorzeigen, besondere Angebote macht. „Noch haben wir nicht von allen einen Rücklauf, sind aber optimistisch, das Angebot bald öffentlich machen zu können“, will Silvia Eilhauer wiederum auch nicht zuviel verraten.
Auch jeden, die ohne eigenes Elektrofahrrad in Cursdorf und Umgebung Urlaub machen, wird ein Angebot gemacht: „Wer bei uns oder auch in seiner Unterkunft nachfragt, dem vermitteln wir ein Angebot eines Neuhäuser Fahrradhändlers, der die Elektrofahrräder vermietet.“Dort freilich ist unterdessen die Nachfrage auch noch nicht unbedingt explodiert.
Inhaber Steffen Marr gibt sich unserer Zeitung gegenüber geduldig. „Da müssen wir wohl noch Geduld haben.“Zwar wachse das Interesse der Käufer an elektrischen Zusatzantrieben langsam aber stetig, doch habe auch er etwas zu optimistisch angenommen, dass gerade die bergige Gegend auch zu einem verstärkten Interesse an elektrischer Hilfe führe.
Aktuell wolle man verstärkt auf die Beherberger zugehen und ihnen das Angebot vorstellen, damit sie es im Gegenzug wiederum den Gästen besser offerieren können. Er, so Steffen Marr, glaube an den Trend, bleibe aber auch realistisch.
Dass sich seit der Eröffnung vor einem Monat regelrecht Schlangen an der E-Bike-Ladestation gebildet hätten, können Silvia Eilhauer und René Pippert vom Fremdenverkehrsamt nicht behaupten. Enttäuscht sind sie aber deswegen trotzdem nicht.