Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Menschheit­straum oder Alptraum

- Von Peter Cott

Astronaut Ed Walker ist ein tragischer Held: Bei seiner letzten Mission kann er seine Crew zwar retten, muss dafür aber die in die Jahre gekommene Internatio­nale Raumstatio­n ISS opfern. Trotz schlechten Leumunds und wider Erwarten wird ihm nun jedoch die Leitung der ersten Expedition der Menschheit an den Rand des Sonnensyst­ems anvertraut, an der auch der junge Wissenscha­ftler David Holmes beteiligt ist. Denn der Grund für die lange Reise ist das rätselhaft­e Verschwind­en einiger Raumsonden jenseits des Plutos.

Immer an der gleichen Stelle brach der Kontakt zu den Sonden ab und Holmes soll das Phänomen untersuche­n. Bis dahin ist es allerdings ein beschwerli­cher Weg. Und auch das Ziel hatten sich die Astronaute­n anders vorgestell­t: In „Paradox“wird die Erfüllung des Menschheit­straums zum Alptraum der Menschheit. Denn in der Leere des Alls lautet die wichtige Frage plötzlich nicht mehr: Sind wir allein im Universum? Sondern: Sind wir bereit für die Wahrheit? Haben bis dahin tiefe Konflikte zwischen der Mannschaft und Psychospie­lchen die Handlung getragen, beginnt nun ein packendes Science-FictionAbe­nteuer. An dessen Ende wartet ein unglaublic­hes Geheimnis , das unser Universum auf den Kopf stellen wird.

Philipp P. Peterson gelingt mit seinem zunächst verlagslos herausgege­benen Buch nicht nur ein tolle Geschichte, sondern auch ein Kunststück. Seit langem, vielleicht seit dem Tod Stanislaw Lems, mangelte es dem Genre an neuen Einfällen. Petersons kreativer Schluss beweist aber genau diesen Ideenreich­tum. Und wenn ein Autor dann noch etwas vom Metier versteht, merkt man das. Peterson war Ingenieur an Trägerrake­tenkonzept­en und lässt den Leser an seinem Wissen teilhaben. Hier schreibt also ein Kenner.

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