Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Menschheitstraum oder Alptraum
Astronaut Ed Walker ist ein tragischer Held: Bei seiner letzten Mission kann er seine Crew zwar retten, muss dafür aber die in die Jahre gekommene Internationale Raumstation ISS opfern. Trotz schlechten Leumunds und wider Erwarten wird ihm nun jedoch die Leitung der ersten Expedition der Menschheit an den Rand des Sonnensystems anvertraut, an der auch der junge Wissenschaftler David Holmes beteiligt ist. Denn der Grund für die lange Reise ist das rätselhafte Verschwinden einiger Raumsonden jenseits des Plutos.
Immer an der gleichen Stelle brach der Kontakt zu den Sonden ab und Holmes soll das Phänomen untersuchen. Bis dahin ist es allerdings ein beschwerlicher Weg. Und auch das Ziel hatten sich die Astronauten anders vorgestellt: In „Paradox“wird die Erfüllung des Menschheitstraums zum Alptraum der Menschheit. Denn in der Leere des Alls lautet die wichtige Frage plötzlich nicht mehr: Sind wir allein im Universum? Sondern: Sind wir bereit für die Wahrheit? Haben bis dahin tiefe Konflikte zwischen der Mannschaft und Psychospielchen die Handlung getragen, beginnt nun ein packendes Science-FictionAbenteuer. An dessen Ende wartet ein unglaubliches Geheimnis , das unser Universum auf den Kopf stellen wird.
Philipp P. Peterson gelingt mit seinem zunächst verlagslos herausgegebenen Buch nicht nur ein tolle Geschichte, sondern auch ein Kunststück. Seit langem, vielleicht seit dem Tod Stanislaw Lems, mangelte es dem Genre an neuen Einfällen. Petersons kreativer Schluss beweist aber genau diesen Ideenreichtum. Und wenn ein Autor dann noch etwas vom Metier versteht, merkt man das. Peterson war Ingenieur an Trägerraketenkonzepten und lässt den Leser an seinem Wissen teilhaben. Hier schreibt also ein Kenner.