Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Festival wirbt für Dialog
In Thüringen gibt es eine neue Auflage des jüdisch geprägten Achava-Musik-Festivals. Bei den Festspielen wollen die Organisatoren in diesem Jahr für mehr Gespräche zwischen Gläubigen und Atheisten werben. Wenn es darum gehe, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, dürfe man nicht einseitig auf den Dialog zwischen den Anhängern der verschiedenen Religionen setzen, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm. „ Wir leben ja in einer säkularen Welt, das dürfen wir nicht vergessen“, erklärte der Intendant der Festspiele, Martin Kranz.
Die Achava-Festspiele bieten vom 1. bis 11. September in Erfurt unter anderem Konzerte und Diskussionen. Neben dem NS-Erinnerungsort „Topf & Söhne“wird auch der Thüringer Landtag erstmals Partner der Veranstaltungsreihe sein. Die Leiterin des Erinnerungsortes, Annegret Schüle, sagte, das jüdische Leben in Europa sei untrennbar mit dem Holocaust verbunden. Deshalb könne auch bei einem Dialog diese Geschichte nicht ausgeblendet werden.
Die Festspiele hatten 2015 erstmals im Freistaat stattgefunden. Damals hatten etwa 8000 Besucher die Angebote zur Begegnung genutzt. Die Veranstalter hofften in diesem Jahr auf mindestens 10 000 Besucher, sagte Kranz.
dpa