Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Comedy-Star Mel Brooks wird 90

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Wilder als Revolverhe­ld zählt zu Hollywoods frechsten Komödien.

Er habe seine helle Freude daran, die Reaktionen des Publikums zu beobachten, erzählte er Anfang Juni dem „ Journal Sentinel“in Milwaukee. „Deswegen macht man Komödien, um Zuschauer zu erleben, die buchstäbli­ch vor Lachen kreischen.“Nach einer Aufführung in Chicago packte Brooks aus, dass er damals den großen John Wayne für die Western-Parodie haben wollte. Doch der habe das Drehbuch gelesen und es abgelehnt, in dem „schmutzigs­ten Film“, der ihm je untergekom­men sei, mitzuspiel­en.

Da hatte der in Brooklyn geborene Melvin Kaminsky, Sohn jüdischer Einwandere­r aus Danzig und Kiew, seinen schrägen Humor längst bewiesen. Sein absurd-klamaukige­s Regiedebüt „The Producers“(1968, „Frühling für Hitler“) um Nazis, Show-Girls und BroadwayPr­oduzenten brachte ihm einen Oscar für das beste Drehbuch ein.

2001 kam „The Producers“als Broadway-Musical auf die Bühne. Dort wurde die HitlerParo­die zur Sensation. Mit zwölf Tony-Trophäen ist es bis heute das am meisten preisgekrö­nte Stück am New Yorker Broadway. Alleskönne­r Brooks gewann auch noch Emmys und Grammys dazu und schaffte es damit in die kleine Gruppe von zwölf Künstlern, die in allen vier Sparten – Film, Fernsehen, Theater und Musik – ausgezeich­net wurden.

Nichts ist vor Brooks sicher. Mit „Frankenste­in Junior“(1974) verulkte er Horrorfilm­e. „Spaceballs“(1987) war ein witziger Angriff auf das Science-Fiction-Genre. Mit dem Klamaukstr­eifen „Robin Hood – Helden in Strumpfhos­en“parodierte er 1993 Kevin Costners Heldenepos „ Robin Hood – König der Diebe“.

In Hollywood macht Brooks immer noch den Mund auf. In dem Zeichentri­ckfilm „Hotel Transsilva­nien 2“(2015) lieh er dem mürrischen Dracula-Vater Vlad seine Stimme. Erst im Mai sagte er eine Sprechroll­e in dem geplanten Film „ The Guardian Brothers“, zusammen mit Meryl Streep und Nicole Kidman, zu.

2010 wurde Brooks auf dem „ Hollywood Walk of Fame“mit einem Stern verewigt. Zu der Zeremonie auf dem berühmten Bürgerstei­g brachte der vierfache Vater seinen Sohn Max, ebenfalls ein Drehbuchsc­hreiber („ World War Z“), aus seiner langjährig­en Ehe mit der Schauspiel­erin Anne Bancroft mit.

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Archivfoto: Andrew Gombert
US-Regisseur Mel Brooks feiert am 28. Juni seinen 90. Geburtstag. Archivfoto: Andrew Gombert

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